Samstag, 24. Juni 2023

Mont Ventoux

54.Tag:               Mont Ventoux

Tagesziel:           Platzwechsel
Datum:              23.06.2023
Km:                     404 km
Schritte:             4545
Wetter:              sonnig aber sehr windig, 25°

Heute sind wir schon früh auf den Beinen. Wir haben zwar sehr gut geschlafen aber das kleine Reisefieber hat uns wahrscheinlich aus dem Bett geworfen. Viel zu tun gabs ja eh nicht. Das meiste ist schon gepackt und der Rest ist schnell eingesammelt. Ein letztes Mal zum Bäcker und ein reduziertes Frühstück und schon war man reisefertig. Die Front- und Seitenscheiben musste ich allerdings erst vom Saharasand befreien. Mit etwas Wehmut verabschiedeten wir uns von unsren winkenden Nachbarn. Unser Navi stellte sofort eine verkehrliche Behinderung fest und führte uns über schmalen und einsamen Weg auf die Hauptstraße zurück. Wir hatten ein festes Ziel vor Augen. Der Mont Ventoux sollte unser Opfer werden. Dem heiligen Berg der französischen Radfahrer wollten wir unsere Aufwartung machen. Und je näher wir dem 1909 m hohem Ziel kamen auf umso mehr Radfahrer musste man nun achten. So ca.16 km vor dem Gipfel gings dann richtig los. Unglaublich viele Radfahrer und Innen mühten sich den Berg hinauf. Die meisten waren Bioradler. Eine E-Bikerin fuhr sogar mit ihrem Hundeanhänger in Richtung Ziel. Bei heftigem Gegenwind mussten etliche eine kleine Fahrpause einlegen. Je höher wir kamen umso trostloser wurde die Umgebung. Eine richtige Steinwüste machte sich vor unserem Auge breit. Den Gipfel vor Augen schafften wir mit größter Aufmerksamkeit auch die letzten Meter. Der Wind blies oben so stark, dass Helga im Auto sitze blieb. Ich zog noch schnell einen warmen dicken Pullover an und wagte mich aus dem Bus. Mit Handy und Fotoapparat bewaffnet kämpfte ich mich zum Gipfel. Dort oben herrschte großer Betrieb. Die Radankömmlinge feierten ihren Sieg. Sie hatten es geschafft. Und ein strahlendes Bild vorm Schild mit Passhöhe war das Ankunftszertifikat. Derweil blies es mich schier vom Gipfel.

neuer Platz

Ich hatte alle Mühe die Apparate in den Händen zu halten. Fotografiert wurde nur auf Verdacht. Sehen konnte ich auf dem Display eh nichts. Nach einiger Zeit mühte ich mich zurück ins Auto und genoss die dortige Windstille.

Le Bourget du Lac

Und die Außentemperatur von 14° war ja auch nicht so lecker. Weiter ging die Fahrt an den Le Bourget du Lac. Wir fuhren wieder aufmerksam auf der anderen Seite den Pass hinab. Auf etwas wärmerer Höhe gönnten wir uns eine kleine Verschnaufpause. Wir hatten noch über 300 km zum Fahren. Der Berg war halt ein Umweg. Aber der wars wert. Weiter gings in die Richtung Auvergne-Rhône-Alpes. Vorbei an lila leuchtenden Lavendelfeldern und riesigen Weingütern führte uns Weg. Das Navi meldete einen immer länger werdenden Stau. Aber es kam kein Ausweichangebot. Entschlossen verließ ich die Autobahn und fuhr auf die Nationalstraße. Eine total richtige Entscheidung. Bald hatten wir den unendlich langen Stau auf dem Schirm. Der hätte uns mindestens 2 Stunden gekostet- Glücklich der Entscheidung fuhren wir ohne Behinderung den nahenden Bergen zu. Ein wunderschönes Le Bourget du Lac nahm uns in Empfang. Nach insgesamt 404 km hatten wir unser Ziel erreicht. Schnell wurde eingecheckt und aufgebaut. Mit schnellen Spaghetti wurde der knurrende Magen ruhiggestellt. Danach gabs eine erste Platzrunde. Alles machte einen guten Eindruck. Ich glaube, es kommen die nächsten spannenden Tage. 

 











 

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