Freitag, 1. Mai 2015

29.Tag Kulturexkursion ins Landesinnere zur Villa Romana del Casale




Datum:                  29.04.2015
Gefahrene km:       233, gelaufene HM nicht der Rede wert
Wetter:                  Sonnig bis leicht bewölkt, im Schatten kühl, 20°
Reiseziel:               Scala die Turcis - Enna - Piazza Amerina - Villa Romana del Casale -
                             Punta Braccetto
 


Skala dei Turchi
Heute war die weite Tour übers Land angesagt. Mit vielen vorgeplanten Zielen im Kopf machten wir uns auf die Reise.Der neue Standort am Ende des Tages sollte „Punta Braccetto“ werden.
Mit der Kreditkarte zahlen ging heute nicht, weil irgendwie das Datennetz gestreikt hat. Gut, dass wir dem Rat des gelesenen Reiseführers gefolgt sind und immer einen Vorrat Barmittel  in der Tasche haben. Um 8.30 Uhr machten wir uns gefrühstückt auf den Weg zur „Skala dei Turci“. Das Navi fand den abseits gelegenen Punkt bei Realmonte problemlos. Vom Parkplatz aus machten wir uns, entlang des Strandes, mitten durch eine Cafebar, auf die Suche nach diesen weißen Steintreppen. Nach einem 10 minütigen Lauf erreichten wir diese bekannte Treppe und waren begeistert.
„Die Scala dei Turchi (italienisch: "Scala dei Turchi") ist eine Felswand an der Küste von Realmonte , in der Nähe von Porto Empedocle , südlichen Sizilien , Italien. Es hat sich zu einer Touristenattraktion aufgrund seiner ungewöhnlichen weißen Farbe sowie durch seine Erwähnung in Andrea Camilleri 's Reihe von Kriminalromanen zu Commissario Montalbano „(Wikipedia).

Enna
Wir gingen die Treppen hoch und genossen den Ausblick und die weißen Felsentreppen, Unser hockendes Verweilen jedoch bescherte uns unsäglich viele weiße Flecken auf der Wanderhose. Macht nichts, schön wars.
Zurück zum Auto fuhren wir weiter in Richtung Enna. Die 96 km (Umleitungen eingerechnet) Fahrt bescherte uns landschaftlich eindrucksvolle Bilder. Wir sind immer wieder von der Unterschiedlichkeit dieses Siziliens fasziniert und begeistert. Was man allerdings von den Fahrkünsten der Einheimischen nicht behaupten kann. Meine Beobachtungen führten bezüglich mehrerer durchgezogenen Fahrbahnmittelestreifen zu dem Schluss: Hier handelt sich hier offenbar nur um einen gutgemeinten Vorschlag oder einen möglichen Gefahrenhinweis, den Streifen nicht zu überfahren. Und nicht wie mir bekannt ist, um eine klare unter Strafe stehendes Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung. Keiner hält sich daran. Halte ich mich des weiteren an die angezeigten Geschwindigkeitstafeln, werde ich von jedem Schwerlaster überholt. So langsam lerne ich dazu und mische sizilianisch mit. Basta!
Nach beinahe 1,5 Std.Fahrzeit liegt Enna, beeindruckend steil hoch am Berg stehend vor uns. Der Weg führte natürlich steil nach oben und mitten ins Centro. Wir hatten mal wieder Glück und fanden schnell einen Parkplatz.


„Enna liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von 968 m s.l.m. auf einem hufeisenförmigen Gipfel der Monti Erei, dem Monte San Giuliano.
Die Landwirtschaft ist die Haupterwerbsquelle der Einwohner, Schwerpunkte sind die Viehzucht und der Anbau von Futterpflanzen. Weitere Arbeitsplätze liegen in der Nahrungsmittelindustrie, in der Produktion von Baustoffen und im Tourismus“ CWikipedia).



Blick auf Calascibetta
Auffallend war mal wieder, wie warm die Menschen, trotz 20°, angezogen waren. In Steppanorak eingehüllt und langen Hosen waren die Einheimischen unterwegs. Wie wohl da meine kurze Hose gewirkt hat?
Als erstes brauchten wir wieder frisches Geld. Wir fanden einen funktionierenden Bankomat und der Vorrat stimmte wieder.
Castello di Lombardia
Der Spaziergang durch die Stadt und der Besuch des Castellos waren obligatorisch. Wir hatten eine wunderschöne Weitsicht und konnten zu unserm Erstaunen den Ätna groß und mächtig aufsteigend im Hintergrund sehen. Nach einem kleinen Plausch mit deutschen Touris fuhren wir weiter nach Piazza Armerina zum nächsten städtischen Tagesziel.

Piazza Amerina
Das Navi führte uns gezielt auf einen Parkplatz in der Nähe der Altstadt. Nun erlebten wir eine ruhige, touristenlose aber grandiose Stadt. Eng aneinander geschmiegte Häuser, enge Gassen mit einem ganz speziellen sizilianischen Flair und großartigen Gebäuden. Die Kirchendichte in dieser Stadt ist ebenfalls auffallend hoch. Ein richtiges städtisches Juwel das sich uns da auftat. Ich glaube diese Stadt ist ein richtiger Geheimtipp.
Fassade

„Das heutige Piazza Armerina wurde im Jahre 1080 gegründet. Im Jahre 1161 wurde die Stadt von den Normannen zerstört. Sie wurde dann im Jahre 1163 wieder aufgebaut. Im Mittelalter entwickelte sich dann die eigentliche Stadt. Im Jahre 1296 tagte hier das sizilianische Parlament. Seit 1817 ist die Stadt Bischofssitz“ (Wikipedia).


Gasse zum Duomo
Und weiter ging die Tagesreise zum eigentlichen touristischen Höhepunkt, der „Villa Romana de Casale“. Hier waren sie wieder, die Touristen! Der abgeschrankte, kostenpflichtige Parkplatz war voller Busse und PKW’s. Die Kioske überflutet von Menschen. Und wieder waren viele Schulklassen auf Bildungsreise unterwegs. Und wir jetzt mittendrin.
Bikinimädchen
Mit 10 € Eintritt pro Peron durften wir die heiligen Hallen der Villa betreten. In diesem Bereich war alles verboten: Rauchen, Fotografieren, Hunde, den Pfad verlassen ect. Ans Fotografierverbot hielt sich kein Mensch, ich auch nicht.
Mosaikgang
„Die Villa Romana del Casale ist eine spätrömische Villa urbana in der Nähe der Stadt Piazza Armerina in der Provinz Enna auf Sizilien. Sie wird oft einfach als Villa del Casale oder Villa von Piazza Armerina bezeichnet. Die Villa ist ein wichtiges Denkmal des römischen Siziliens und berühmt für ihre Bodenmosaiken.
1997 erklärte die UNESCO die Villa Romana del Casale zum Weltkulturerbe mit der Begründung:



„dass die Villa del Casale bei Piazza Armerina das hervorragendste Beispiel einer römischen Luxusvilla ist, das bildlich die vorherrschende soziale und ökonomische Struktur ihrer Zeit veranschaulicht. Die Mosaiken, mit denen sie dekoriert ist, sind außergewöhnlich in ihrer künstlerischen Qualität und ihrem Erfindungsreichtum sowie in ihrer Menge.““ ((Wikipedia)[1]



Mosaik
Wir stellten uns in der Schlange an und wurden mit einer Schulklasse zusammen durchgeschoben. Es war keine Sekunde langweilig. Ein interessanter Raum folgte dem anderen und die gut erhaltenen großartigen Mosaike betrachtete man gerne lange. Es war ein richtiges Erlebnis, diese Villa zu besuchen. Und ich sah die Bikinimädels in Mosaik! Somit ist geklärt, wer den Bikini erfunden hat. Der Bikini ist ein alter Hut.
Wir haben noch einen offiziellen Führer in Deutsch erworben um den gesamten Rundgang in Ruhe mal nachvollziehen zu können.

Vollgepfropft mit unendlich vielen neuen Eindrücken aber durstig und hungrig machten wir uns auf die lebendige Fahrt nach Punta Braccetto. Noch bei Tageslicht trafen wir auf den Campingplatz  ein. Wir stellten unser Nachlager auf. Schnell noch Spaghetti Alio e Olio gezaubert und dann nichts wie ab ins Bett.

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