Datum: 29.04.2015
Gefahrene km: 233,
gelaufene HM nicht der Rede wert
Wetter: Sonnig
bis leicht bewölkt, im Schatten kühl, 20°
Reiseziel: Scala
die Turcis - Enna - Piazza Amerina - Villa Romana del Casale -
Punta
Braccetto
Skala dei Turchi |
Heute
war die weite Tour übers Land angesagt. Mit vielen vorgeplanten Zielen im Kopf machten wir uns auf die Reise.Der neue Standort am Ende des Tages sollte „Punta Braccetto“ werden.
Mit
der Kreditkarte zahlen ging heute nicht, weil irgendwie das Datennetz gestreikt
hat. Gut, dass wir dem Rat des gelesenen Reiseführers gefolgt sind und immer einen Vorrat
Barmittel in der Tasche haben. Um 8.30 Uhr machten wir uns gefrühstückt auf den Weg
zur „Skala dei Turci“. Das Navi fand den abseits gelegenen Punkt bei Realmonte problemlos.
Vom Parkplatz aus machten wir uns, entlang des Strandes, mitten durch eine
Cafebar, auf die Suche nach diesen weißen Steintreppen. Nach einem 10 minütigen
Lauf erreichten wir diese bekannte Treppe und waren begeistert.
„Die Scala
dei Turchi (italienisch: "Scala dei Turchi") ist eine Felswand an der
Küste von Realmonte , in der Nähe von Porto Empedocle , südlichen Sizilien , Italien. Es hat sich zu einer Touristenattraktion
aufgrund seiner ungewöhnlichen weißen Farbe sowie durch seine Erwähnung in Andrea Camilleri 's Reihe von Kriminalromanen
zu Commissario Montalbano „(Wikipedia).
Enna |
Wir
gingen die Treppen hoch und genossen den Ausblick und die weißen Felsentreppen,
Unser hockendes Verweilen jedoch bescherte uns unsäglich viele weiße Flecken
auf der Wanderhose. Macht nichts, schön wars.
Zurück
zum Auto fuhren wir weiter in Richtung Enna. Die 96 km (Umleitungen
eingerechnet) Fahrt bescherte uns landschaftlich eindrucksvolle Bilder. Wir
sind immer wieder von der Unterschiedlichkeit dieses Siziliens fasziniert und begeistert. Was
man allerdings von den Fahrkünsten der Einheimischen nicht behaupten kann. Meine
Beobachtungen führten bezüglich mehrerer durchgezogenen Fahrbahnmittelestreifen zu
dem Schluss: Hier handelt sich hier offenbar nur um einen gutgemeinten Vorschlag oder
einen möglichen Gefahrenhinweis, den Streifen nicht zu überfahren. Und nicht
wie mir bekannt ist, um eine klare unter Strafe stehendes Vergehen gegen die
Straßenverkehrsordnung. Keiner hält sich daran. Halte ich mich des weiteren an
die angezeigten Geschwindigkeitstafeln, werde ich von jedem Schwerlaster
überholt. So langsam lerne ich dazu und mische sizilianisch mit. Basta!
Nach
beinahe 1,5 Std.Fahrzeit liegt Enna, beeindruckend steil hoch am Berg stehend
vor uns. Der Weg führte natürlich steil nach oben und mitten ins Centro. Wir
hatten mal wieder Glück und fanden schnell einen Parkplatz.
„Enna
liegt in der geografischen Mitte von Sizilien auf einer Höhe von
968 m s.l.m. auf einem hufeisenförmigen Gipfel der Monti Erei,
dem Monte San Giuliano.
Die Landwirtschaft
ist die Haupterwerbsquelle der Einwohner, Schwerpunkte sind die Viehzucht
und der Anbau von Futterpflanzen. Weitere Arbeitsplätze liegen in der Nahrungsmittelindustrie, in der Produktion
von Baustoffen
und im Tourismus“
CWikipedia).
Blick auf Calascibetta |
Auffallend
war mal wieder, wie warm die Menschen, trotz 20°, angezogen waren. In
Steppanorak eingehüllt und langen Hosen waren die Einheimischen unterwegs. Wie
wohl da meine kurze Hose gewirkt hat?
Als
erstes brauchten wir wieder frisches Geld. Wir fanden einen funktionierenden
Bankomat und der Vorrat stimmte wieder.
Castello di Lombardia |
Der
Spaziergang durch die Stadt und der Besuch des Castellos waren obligatorisch.
Wir hatten eine wunderschöne Weitsicht und konnten zu unserm Erstaunen den Ätna
groß und mächtig aufsteigend im Hintergrund sehen. Nach einem kleinen
Plausch mit deutschen Touris fuhren wir weiter nach Piazza Armerina zum
nächsten städtischen Tagesziel.
Piazza Amerina |
Das
Navi führte uns gezielt auf einen Parkplatz in der Nähe der Altstadt. Nun erlebten
wir eine ruhige, touristenlose aber grandiose Stadt. Eng aneinander geschmiegte
Häuser, enge Gassen mit einem ganz speziellen sizilianischen Flair und
großartigen Gebäuden. Die Kirchendichte in dieser Stadt ist ebenfalls
auffallend hoch. Ein richtiges städtisches Juwel das sich uns da auftat. Ich
glaube diese Stadt ist ein richtiger Geheimtipp.
Fassade |
„Das
heutige Piazza Armerina wurde im Jahre 1080 gegründet. Im Jahre 1161 wurde die
Stadt von den Normannen zerstört. Sie wurde dann im Jahre 1163 wieder
aufgebaut. Im Mittelalter entwickelte sich dann die eigentliche Stadt. Im Jahre
1296 tagte hier das sizilianische Parlament. Seit 1817 ist die Stadt
Bischofssitz“ (Wikipedia).
Gasse zum Duomo |
Und
weiter ging die Tagesreise zum eigentlichen touristischen Höhepunkt, der „Villa
Romana de Casale“. Hier waren sie wieder, die Touristen! Der abgeschrankte,
kostenpflichtige Parkplatz war voller Busse und PKW’s. Die Kioske überflutet
von Menschen. Und wieder waren viele Schulklassen auf Bildungsreise unterwegs.
Und wir jetzt mittendrin.
Bikinimädchen |
Mit
10 € Eintritt pro Peron durften wir die heiligen Hallen der Villa betreten. In
diesem Bereich war alles verboten: Rauchen, Fotografieren, Hunde, den Pfad
verlassen ect. Ans Fotografierverbot hielt sich kein Mensch, ich auch nicht.
„Die
Villa Romana del Casale ist eine spätrömische Villa urbana
in der Nähe der Stadt Piazza Armerina in der Provinz Enna
auf Sizilien.
Sie wird oft einfach als Villa del Casale oder Villa von Piazza Armerina
bezeichnet. Die Villa ist ein wichtiges Denkmal des römischen Siziliens und
berühmt für ihre Bodenmosaiken.Mosaikgang |
1997 erklärte die UNESCO die Villa Romana del Casale zum Weltkulturerbe mit der Begründung:
„dass die Villa del Casale bei Piazza Armerina das hervorragendste Beispiel einer römischen Luxusvilla ist, das bildlich die vorherrschende soziale und ökonomische Struktur ihrer Zeit veranschaulicht. Die Mosaiken, mit denen sie dekoriert ist, sind außergewöhnlich in ihrer künstlerischen Qualität und ihrem Erfindungsreichtum sowie in ihrer Menge.““ ((Wikipedia)[1]
Mosaik |
Wir
stellten uns in der Schlange an und wurden mit einer Schulklasse zusammen
durchgeschoben. Es war keine Sekunde langweilig. Ein interessanter Raum folgte
dem anderen und die gut erhaltenen großartigen Mosaike betrachtete man gerne
lange. Es war ein richtiges Erlebnis, diese Villa zu besuchen. Und ich sah die
Bikinimädels in Mosaik! Somit ist geklärt, wer den Bikini erfunden hat. Der
Bikini ist ein alter Hut.
Wir
haben noch einen offiziellen Führer in Deutsch erworben um den gesamten
Rundgang in Ruhe mal nachvollziehen zu können.
Vollgepfropft
mit unendlich vielen neuen Eindrücken aber durstig und hungrig machten wir uns
auf die lebendige Fahrt nach Punta Braccetto. Noch bei Tageslicht trafen wir
auf den Campingplatz ein. Wir stellten
unser Nachlager auf. Schnell noch Spaghetti Alio e Olio gezaubert und dann nichts
wie ab ins Bett.
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