Samstag, 30. Mai 2015

58. Tag ´ Neapel




Datum:                  28.05.2015
Gefahrene km:        Zug
Wetter:                  leicht bedeckt, gelegentliche Regentropfen, 24°
Reiseziel:                Napoli

 
Torre Castello
Die Diskussion über einen Besuch in Neapel hat bei uns etwas gedauert. Wir waren uns nicht sicher ob wir uns in diese Stadt reintrauen. Man hat ja schon vieles, nicht gerade gutes gehört. Aber es kann doch nicht sein, wenn man gerade vor Ort ist, dass man diese Stadt nicht besucht. Bedenken hin, Bedenken her wir sind mit unserer Ausrüstung zum Bahnhof gestiefelt, zwei Fahrkarten gelöst und uns ins Abenteuer gestürzt. Bewaffnet mit meinem Napolibuch bereitete ich mich auf die Ankunft in Neapel vor.   „Mille Grazie“ verabschiedeten wir uns von dem freundlichen Neapolitaner. Das war doch schon mal ein guter Anfang.
Mosaik
Ein mitfünfziger Italiener elegant gekleidet, der neben mir Platz genommen hatte, nahm sich meiner Hilflosigkeit an. Er erklärte uns an welchen Bahnhof wir aussteigen sollten und welchen Weg durch die Stadt zum Museum der beste sei. Als wir dann am „Stazione Centrale“ angekommen sind herrschte schon beim Aussteigen großstädtisches Gedränge. Unser Italiener achtete darauf, dass wir die richtige Rolltreppe nach oben nahmen und draußen vor dem Bahnhof zeigte er uns nochmals die Richtung in der wir gehen sollten.
3-D Bildhauerei
Mit dem Stadtplan in der Hand ging’s auf dem kürzesten Weg ins „Museo Archeologico Nazionale“. Vom der „Piazza Giuseppe Garibaldi“ über das „Castel Capuano“ gelangten wir zum „Museo Madre S. Mariadonnaregina“. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis zum Ziel. In einem mächtigen Gebäude barocken Stil’s ist das Museum untergebracht. Und wir wurden vom Inhalt nicht enttäuscht.
Mosaik
Die Ausstellungsstücke von der Ausgrabungsstätte Pompei rundeten die ganze Sache ab. Jetzt erst begriff man so richtig wie in dieser Zeit gelebt wurde. Ob es die kunstvollen Mosaike waren die man betrachten konnte oder die vielen gut erhaltenen Statuen die gefunden wurden, alles erweckte den Eindruck, dass es sich um keine arme Zeit gehandelt haben muss.
Phallussymbol Öllampe
Die fein gearbeitet Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Bestecke, Töpfe, Pfannen, Behältnisse waren mehr als beeindruckend. Von der Gestaltung der Gegenstände bis zum heutigen Zeitpunkt hat sich nicht viel verändert. Man kann nur jedem Empfehlen, der Pompei besucht hat, ja das Museum in seinen Besuchsplan aufzunehmen. Aber nach 4 Stunden Museum war die Konzentration dahin. Wir mussten raus.
3 Grazien
Unser erstes Ziel war dann ein Cafe in dem wir Cappuccino und Pizzaschnitte einwarfen. Danach war der Akku wieder auf Betriebstemperatur und weiter ging es mit dem Besuch der Stadt. Die Stadt selber wirkt laut, dreckig aber gewaltig lebendig. Da ist was los! Bevor wir die Innenstadt besuchten gingen wir zum „Complesso Museale di S. Chiare“.
Nachbildung Pompei
Dieser riesige Komplex mit seinem Innenhof, mit seinen Thermen, war wohl ein reiche ehemalige Klosteranlage. Sehenswertes reihte sich an sehenswerten. Auch hier wird man von der Fülle des Ganzen erschlagen. Aber dieser Besuch musste sein.
Innenhof

Innenhofbogen
Anschließen gingen wir durch viele enge, belebte Gassen durch die Innenstadt. Eine überraschend nettes Viertel in dem musiziert, kommuniziert und gut eingekauft wurde. Ein Stück liebeswertes Napoli präsentierte sich hier. Wir mussten schon jetzt eine Menge Vorurteile gegenüber dieser Stadt aufgeben. Und bis zurück zum Hauptbahnhof überzeugte uns diese Stadt immer weiter. Die vielen Plätze und Kirchen an denen wir vorbei kamen hätten wir uns eigentlich ansehen müssen, aber alles geht nicht. Napoli hätte eigentlich mehr als einen Tag verdient gehabt.
Fließe
Wir sind richtig froh diesen Ausflug gewagt zu haben.
Am hektischen Hauptbahnhof angekommen wurden wir von der Info aufs richtige Gleis geschickt und wir erreichten nach einem langen anstrengenden Tag wieder unseren Camping. Der Tag war „Klasse“.
Mittlerweile hat sich an unseren Bus ein Haustier eingestellt. Ein streunender Hund hat gefallen an unserer Bodenmatte gefunden und es sich darauf gemütlich gemacht. Mit seinem treu doofen Blick hat er uns sofort um den Finger gewickelt.
Nach dem auch alle anderen Nachbarn in ihren Quartieren wieder aufgetaucht sind hat sich unser Bus zum Informationsaustauschcenter entwickelt.
Kirche als Bücherei
Die einen kamen an und sprachen über ihre Erlebnisse die anderen wollten Tipps für die weitern Besuch in der Umgebung haben.
streunender Hund
Weshalb alle dies bei uns vermuteten bleibt ein Geheimnis. Wir haben natürlich auch viele Anregungen erhalten was wir noch alles besuchen sollten auf unsere weiteren Reise. Dies ist auf jeden Fall mal sehr hilfreich. Es wurde soviel geredet, dass es weder zu einem Bericht noch zu einem Nachtcafe reichte. Ein richtig lebendiger Tag war das mal wieder.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen