Samstag, 30. Mai 2015

57. Tag Pompei



Datum:                  27.05.2015
Gefahrene km:       0
Wetter:                  sonnig, leicht bedeckt, gewittrig 24°
Reiseziel:                Ausgrabungsstätte Pompei
 


von 7m Asche zugedeckt gewesen
So, heute ist wieder eine große Besichtigungstour angesagt. Alles was wir bisher über Pompei gehört haben war mit großem läuferischen Aufwand verbunden. Auch was die Besuchermassen anbelangt waren wir guter Dinge . Punkt 8.30 Uhr bei der Eröffnung wollten wir am Ticketschalter stehen. Aber ohne Frühstück keine Besichtigung. Neu an Ort und Stelle musste ich erst den Paneficio ausfindig machen.
Prachtstrasse
Mit dem Fahrrad machte ich mich auf die Suche und wurde in Torre Annunziata fündig. Hört sich weiter weg an wie es war. Auf jeden Fall 6 Paninis geordert und sofort wieder heimgeradelt.
So standen wir dann pünktlich nach dem Frühstück mit kleinem Rucksack bestückt am Ticketschalter.
Tempio, Vesuv im Hintergrund
Den Pompeiführer mit Plan hatten wir bereits einen Tag vorher erworben. Und ohne Führer ist man in dieser Ausgrabungsstätte aufgeschmissen. Bei bestem Besucherwetter fingen wir mit dem Rundgang an.
gefundene Gefäße gestappelt
Und schon die ersten Eindrücke hatten etwas Bedrückendes an sich. Bei allen anderen von uns besuchten Ausgrabungsstätten hatten eher einen musealen Charakter. Aber hier war die Katastrophe des Vulkanausbruchs richtig spürbar. Wir waren in einer, einst von Vulkanasche eingeebneten Stadt wieder unterwegs. Durch die Ausgrabung konnte das komplette städtische Leben nachvollzogen werden. Klare städtebauliche Strukturen waren deutlich zu erkennen. Wohnhäuser standen Reih in Reih eng nebeneinander damit es in den engen Gassen auch schön kühl bleibt.
betroffener Mensch
Dann gab es breite Funktionsstrassen bei denen der Fußgängerbereich links und rechts relativ sehr hoch gelegt war, damit man sich wahrscheinlich nicht im Unrat bewegen brauchte. Auch die öffentlichen Räume waren gezielt angelegt. Es war alles da was damals eine Stadt so brauchte. Und das Ganze war dann vor 79 n.C einfach von heute auf morgen weg.
Bäckerei
Der Vesuv, bei diesem klaren Wetter deutlich sichtbar im Hintergrund, hat hier für eine entsetzliche Tragödie gesorgt und Pompei in einen 7m hohen Lavasee getaucht, aus dem es kein Entrinnen gab..
Jetzt besuchen ca. 30000 Menschen täglich die Ausgrabungsstätte und machen sich eine Vorstellung über das damalige Leben.
Getreidemühle
Wir wanderten nach Plan die Stätte ab und besuchten Häuser mit noch vorhandenen wunderschönen Fresken, großzügigen Thermen und prächtig angelegten Gärten. Und was eine solch große Stadt ebenfalls hatte, war ein Freudenhaus. Ein deutscher Touri war ganz verzweifelt auf der Suche nach diesem Haus. Seine Bekannten hätten im gesagt, dass dies das einzig sehenswerte Detail in dies Anlage sei. Na ja, da fällt einem nichts mehr ein. Wir verhalfen den Mann aber zu seinem Glück und zeigten ihm den Weg zum Freudenhaus. Er war richtig glücklich.
Freske Villa Misteri
Für uns war die Villa Misteri eins der beeindruckenden Gebäude. Das Haus ist relativ gut erhalten und die noch vorhandenen Fresken haben eine große Leuchtkraft. In dieser Villa trafen wir auch unsere Campingnachbarn aus Salem am Bodensee. Wir tauschen noch unsere gemachten Eindrücke aus um dann weiter im riesigen Areal sich aus den Augen zu verlieren.
Mosaik
Weiter ging unser Rundgang durch die Strassen bis hinunter zum Amphitheatro. Nach so vielen Kilometern des Weges und der soviel gewonnen Eindrücke ging uns langsam die Puste aus und wir beschlossen uns auf den Rückweg zu machen.
Kurz vorm Ausgang erwischte uns zum völligen Überfluss noch ein Regenschauer. Der Camping war ja gleich um die Ecke, dass so gut wie kein Regenschaden an uns entstand.
Amphitheatro
Ich hatte nämlich unsere kleinen Regenschirme irrtümlich im falschen Rucksack deponiert und somit standen sie für einen Einsatz nicht zur Verfügung.
Am Camping standen dann alle unmittelbaren Nachbarn bei uns rum und wir tauschten die eine oder andere Erkenntnis aus. Bei unserer Nachbarin vom Bodensee, die Lehrerin ist, antwortete er auf die Frage, ob er auch Lehrer sei, mit den Worten: Nein, er sei Ingenieur und müsse noch arbeiten. Damit war klar, wie es um den Arbeitsaufwand bei Lehrer bestellt ist. Wir alberten noch etwas gegenseitig rum bis uns der Regen in die einzelnen Busse trieb.

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