Datum: 12.05.2015
Gefahrene km: 107
Wetter: sonnig
24°, auf dem Ätna 9°
Reiseziel: Ätna
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Ätna |
Rechtzeitig um 8.15 Uhr lieferte der Bäcker die Brötchen.
Der Bus war mittlerweile bereits reisefertig gepackt, nur noch Frühstücken und
Brötchen schmieren für das Vesper war angesagt. Mit dem Ausflug zum Ätna war ja
der eigentliche Sizilienhöhepunkt angesagt. Egal wie es ist, eine
abenteuerliche Unruhe erfasste uns. Wir waren richtig aufgeregt. Zu dem sind wir seit 6 Wochen unterwegs. Wir haben Halbzeit!
Zunächst ging’s
mal wieder darum auf die Autobahn zu kommen. Mittlerweile der sizilianischen
Fahrpraxis mächtig, gelang es uns ohne Mühe diese zu erreichen.
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Rifugio Sapienza |
Der Weg führte
uns über Zafferana hinauf zum Rifugio Sapienza. Obwohl diese Anfahrt zum Ätna
sehr kurvenreich und eng ist, sind auffallend viele große Reisebusse unterwegs.
Uns schwant Massentourismus! Angekommen am Rifugio sieht es nicht anders aus
wie an einer großen Touristenhaltestelle im Gebirge. Viele Souvenirläden,
Cafes, Ristorante und natürlich fliegende Händler mit ihrer Ware.
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Allradunimog zum oberen Krater |
Vom Ätna noch
keine Spur zu sehen. Nur die Kabinenbahn ließ vermuten, dass es von hier ab
hoch geht und es dann mehr zu sehen gibt. Man muss jedoch hinzufügen, dass ab dem Parkplatz bereits einige
Vulkankegel sichtbar sind, die auch von hier gut zu reichen sind. Und viele
Besucher fahren nicht nach oben sondern begnügen sich mit dem bereits
reichlichen Vulkanangebot rings um den riesigen Parkplatz. Aber wir gehen ganz
hinauf! Wir wollen den Ätna hautnah haben.
Als erstes mussten wir uns an die neue Temperatur gewöhnen.
12° sind nicht gerade warm. Wir machten unseren kurzen Wanderhosen wieder Beine
und zogen natürlich feste Wanderschuhe an.
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Ätna mit aktiven Nebenkrater |
Der Anorak und eine Mütze waren
unerlässlich. Ich und meine mit Wanderstöcken versehene Frau machten uns auf
den Weg. Für die Tickets nach ganz oben inclusive Bergführer berappten wir
zusammen 120 €. Eine Ausgabe die ich schon beim Bezahlen nicht bereute. Wenn
wir schon hier sind, dann wollen wir den Ätna mit Haut und Haaren.
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Ätna Massentourismus |
Die Auffahrt
mit der Kabinenbahn war angenehm. Nicht allzu schnell gondelte die Bahn nach
oben. Wir hatten schön Zeit uns in die Gegend einzusehen. Immer gewaltiger und
bedrohlicher wirkte das Massiv auf uns. Endlich kamen wir in der Höhe von
2500 m an. Die Umgebung wirkte trostlos und nur die Menschenmassen ließen
erahnen, dass da noch etwas anderes war. Wir stellten uns sofort in die
Warteschlange zur Auffahrt mit den Allradunimogs zum Ätnakrater. Die seltsam
anzusehen Fahrzeuge ließen schon vermuten welch unwirkliches Gelände zu
durchfahren war. Wir wurden bei der Fahrt kräftig durchgeschüttelt.
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Kraterwanderung |
An ein Fotografieren
bei dieser unruhigen Fahrt war nicht zu denken. Aber jetzt tauchten die ersten
Rauchzeichen des Vulkans auf. Noch mächtiger und beeindruckender wurde die
Umgebung. Unheimlich war es, als wir den Transporter verließen.
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rauchender Krat
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Der Vulkan rauchte und gab deutlich hörbare grummelnde Laute
von sich. Kurz und gut, so begrüßt ein Vulkan seine Gäste. Mit dem Bergführer
machten wir uns auf den Weg die einzelnen Stationen zu erkunden. Auf warmen Lavasteine
gehend führte uns der Weg rund um manchen Kegel. Dämpfe stiegen unmittelbar vor
uns aus der Erde auf und immer wieder meldete der Vulkan lautstark sich zu
Wort. Der Bergführer schaute bei jeder dieser Wortmeldung des Vulkans
zum Berg und war ständig mit irgendjemand am Telefonieren. Es wurde uns so richtig unheimlich. Aber mutig wie wir waren haben
wir die ganze Tour durchgezogen und waren trotzdem erleichtert, wieder im
Unimog sitzend, nach unten gefahren zu werden. Huh, dass war schon ein prickelndes
Erlebnis.
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Vulkangebiet |
Zurück an der Seilbahnstation machten wir noch einen kleinen
Rundgang um dann in die Kabine nach unten einzusteigen.
Am Bus waren wir froh wieder etwas höhere Temperaturen zu
spüren. Trotz guter Kleidung fühlten wir uns etwas unterkühlt.
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Vegetationsgrenze |
Wir ließen die
langen Sachen noch an und setzten uns, zum Meer blickend, zum Vesper nieder.
Mitten im Geröll von Lavagestein hatte selbst dieses etwas Besonderes.
Die Rückfahrt haben wir noch mit einem Besuch in Aci
Castello verfeinert. Eine Normannenfestung die Friedrich II ans Merr baute
machte unsere Besuchstuor komplett.
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Aci Castello |
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Castello |
Zurück am Camping konnten wir unseren Schweizer Nachbarn
vieles berichten und ihnen für ihre Tour gute Tipps geben. Nach dem Abendessen
wurden wir von ihnen noch zu einem Kaffe vor ihrem Wohnwagen eingeladen. Mit
einem netten Plausch unter Nachbarn wurde der Tag beendet.
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