Mittwoch, 13. Mai 2015

42. Tag Ätna



Datum:                  12.05.2015
Gefahrene km:        107
Wetter:                  sonnig 24°, auf dem Ätna 9°
Reiseziel:                Ätna
 

Ätna
Rechtzeitig um 8.15 Uhr lieferte der Bäcker die Brötchen. Der Bus war mittlerweile bereits reisefertig gepackt, nur noch Frühstücken und Brötchen schmieren für das Vesper war angesagt. Mit dem Ausflug zum Ätna war ja der eigentliche Sizilienhöhepunkt angesagt. Egal wie es ist, eine abenteuerliche Unruhe erfasste uns. Wir waren richtig aufgeregt. Zu dem sind wir seit 6 Wochen unterwegs. Wir haben Halbzeit!
Zunächst ging’s mal wieder darum auf die Autobahn zu kommen. Mittlerweile der sizilianischen Fahrpraxis mächtig, gelang es uns ohne Mühe diese zu erreichen.
Rifugio Sapienza
Der Weg führte uns über Zafferana hinauf zum Rifugio Sapienza. Obwohl diese Anfahrt zum Ätna sehr kurvenreich und eng ist, sind auffallend viele große Reisebusse unterwegs. Uns schwant Massentourismus! Angekommen am Rifugio sieht es nicht anders aus wie an einer großen Touristenhaltestelle im Gebirge. Viele Souvenirläden, Cafes, Ristorante und natürlich fliegende Händler mit ihrer Ware.
Allradunimog zum oberen Krater
Vom Ätna noch keine Spur zu sehen. Nur die Kabinenbahn ließ vermuten, dass es von hier ab hoch geht und es dann mehr zu sehen gibt. Man muss jedoch hinzufügen, dass ab dem Parkplatz bereits einige Vulkankegel sichtbar sind, die auch von hier gut zu reichen sind. Und viele Besucher fahren nicht nach oben sondern begnügen sich mit dem bereits reichlichen Vulkanangebot rings um den riesigen Parkplatz. Aber wir gehen ganz hinauf! Wir wollen den Ätna hautnah haben.
Als erstes mussten wir uns an die neue Temperatur gewöhnen. 12° sind nicht gerade warm. Wir machten unseren kurzen Wanderhosen wieder Beine und zogen natürlich feste Wanderschuhe an.
Ätna mit aktiven Nebenkrater
Der Anorak und eine Mütze waren unerlässlich. Ich und meine mit Wanderstöcken versehene Frau machten uns auf den Weg. Für die Tickets nach ganz oben inclusive Bergführer berappten wir zusammen 120 €. Eine Ausgabe die ich schon beim Bezahlen nicht bereute. Wenn wir schon hier sind, dann wollen wir den Ätna mit Haut und Haaren.
Ätna Massentourismus
Die Auffahrt mit der Kabinenbahn war angenehm. Nicht allzu schnell gondelte die Bahn nach oben. Wir hatten schön Zeit uns in die Gegend einzusehen. Immer gewaltiger und bedrohlicher wirkte das Massiv auf uns. Endlich kamen wir in der Höhe von 2500 m an. Die Umgebung wirkte trostlos und nur die Menschenmassen ließen erahnen, dass da noch etwas anderes war. Wir stellten uns sofort in die Warteschlange zur Auffahrt mit den Allradunimogs zum Ätnakrater. Die seltsam anzusehen Fahrzeuge ließen schon vermuten welch unwirkliches Gelände zu durchfahren war. Wir wurden bei der Fahrt kräftig durchgeschüttelt.
Kraterwanderung
An ein Fotografieren bei dieser unruhigen Fahrt war nicht zu denken. Aber jetzt tauchten die ersten Rauchzeichen des Vulkans auf. Noch mächtiger und beeindruckender wurde die Umgebung. Unheimlich war es, als wir den Transporter verließen.

„Der Ätna (italienisch Etna oder auch Mongibello) ist mit etwa 3323 Meter über dem Meeresspiegel der höchste und aktivste Vulkan Europas. Er liegt auf der italienischen Insel Sizilien in der Nähe von Catania und Messina. Am 21. Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen“.[1Wikipedia]

rauchender Krat
Der Vulkan rauchte und gab deutlich hörbare grummelnde Laute von sich. Kurz und gut, so begrüßt ein Vulkan seine Gäste. Mit dem Bergführer machten wir uns auf den Weg die einzelnen Stationen zu erkunden. Auf warmen Lavasteine gehend führte uns der Weg rund um manchen Kegel. Dämpfe stiegen unmittelbar vor uns aus der Erde auf und immer wieder meldete der Vulkan lautstark sich zu Wort. Der Bergführer schaute bei jeder dieser Wortmeldung des Vulkans  zum Berg und war ständig mit irgendjemand am Telefonieren. Es wurde uns so richtig unheimlich. Aber mutig wie wir waren haben wir die ganze Tour durchgezogen und waren trotzdem erleichtert, wieder im Unimog sitzend, nach unten gefahren zu werden. Huh, dass war schon ein prickelndes Erlebnis.

Vulkangebiet
Zurück an der Seilbahnstation machten wir noch einen kleinen Rundgang um dann in die Kabine nach unten einzusteigen.
Am Bus waren wir froh wieder etwas höhere Temperaturen zu spüren. Trotz guter Kleidung fühlten wir uns etwas unterkühlt.
Vegetationsgrenze
Wir ließen die langen Sachen noch an und setzten uns, zum Meer blickend, zum Vesper nieder. Mitten im Geröll von Lavagestein hatte selbst dieses etwas Besonderes.
Die Rückfahrt haben wir noch mit einem Besuch in Aci Castello verfeinert. Eine Normannenfestung die Friedrich II ans Merr baute machte unsere Besuchstuor komplett.
Aci Castello
Castello
Zurück am Camping konnten wir unseren Schweizer Nachbarn vieles berichten und ihnen für ihre Tour gute Tipps geben. Nach dem Abendessen wurden wir von ihnen noch zu einem Kaffe vor ihrem Wohnwagen eingeladen. Mit einem netten Plausch unter Nachbarn wurde der Tag beendet.


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