Datum: 18.05.2015
Gefahrene km: 127,5
Wetter: leicht
bedeckt, abends Regentropfen, 24°
Reiseziel: Blick
in den Nationalpark Cilento
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Castellabate |
Heute hatten wir eine ziemlich windige Nacht. Zur Sicherheit
holte ich meine Markise ein, nicht, dass sie mir noch um die Ohren fliegt. Der
Wellengang des Meeres dagegen hielt sich in Grenzen.
Noch etwas Müde in den Knochen machte ich mich mit dem
Fahrrad auf den Weg unsere Brötchen zu holen. Punkt 8 Uhr ging ich den beiden
jungen Verkäuferinnen auf den Wecker.
Dank meines erworbenen Touristenplanes "Cilento" wusste ich ungefähr
in welche Richtung wir fahren wollten.
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Castello dell' Abate |
Als erstes Ziel hatte ich mir mal
Castellabate ausgesucht. Das Dörfchen thront hoch über der Küste und ist mit
einem Castello und einer sehenswerten Kirche ein kleiner Touristenmagnet. Die 3
italienischen Busse am hellen Montagmorgen sind ein Beleg dafür. Unser Besuch
im Castello fiel ins Wasser. An Lunedi ist in den meisten italienischen
Sehenswürdigkeiten Ruhetag. Hatten wir nicht bedacht.
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Basilica Pontificia minore con Campanile |
Wir machten einen
Rundgang durch die schön gelegene Altstadt, besuchten die Kirche und waren von
dem Ausblick sehr angetan. Die Berge und Hügel des Cilento wirken sehr
harmonisch und sind nicht wie viele kleine Gebirgszüge so schroff gestaltet.
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San Marco di Castellabate |
Auf jeden Fall machte das Hier schon Lust auf mehr. Weiter ging unsere Fahrt
dann hinab nach San Marco di Castellabate.
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Gasse Castellabate |
Hier wollten wir den Punta Licosa
besuchen. Einen Punkt, der angeblich eine wunderbare Sicht auf die Küstenregion
bietet. Allerdings wurde in der Beschreibung schon auf ein paar Schwierigkeiten
hingewiesen.
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Rastplatz |
Dem Navi folgend verließen wir die befestigte Strasse und fuhren
bergwärts über Stock und Stein nach oben. Der Weg wurde immer trostloser und an
einen Begegnungsverkehr war nicht zu denken. Je weiter und steiler der Weg nach
oben führte umso größer wurde das Unbehagen meiner Frau. Der Bitte: "Doch sofort
umzudrehen" kam ich nicht sofort nach. Hatte ich mich doch schon so weit in die
Wildnis gewagt. Meine Frau mochte nicht mehr und stieg aus. “Ich solle doch
mein Glück allein versuchen“, war ihr Urteil.
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am Strassenrand |
So langsam kamen auch mir
Zweifel. Die Kurven wurden immer enger und die Fahrbahn immer staubiger. Die
erste Chance einer kleinen Wendemöglichkeit habe ich dann sofort genutzt und
war froh, dieses Manöver ohne Schaden am Auto gemeistert zu haben. Beim
Hinabfahren sammelte ich meine Frau wieder ein und wir fuhren friedlich zurück zur
befestigten Strasse. Dieses kleine Abenteuer hätte ich mir schenken können. Aber
unverzagt wagte ich mich an mein nächstes Ziel mit dem festen Vorsatz,
befestigte Strassen nicht mehr zu verlassen. Mit diesem Vorsatz war meine Frau einverstanden.
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Marina di Ascea |
Mit traumhaften Ausblicken ging die Fahrt mittelhoch an der
Küste weiter. Alle 500 m sprang ich zu einem Fotohalt aus dem Auto. Ein Objekt
schöner als das andere. Diese Küstenstrasse mit sowenig Verkehr ist eine
Offenbarung. Schöner kann die Amalfiküste auch nicht sein. Und wie schmuck und
gepflegt hier alles wirkt. Alles ist hier bestens in Schuss. Ein solch Italien
hatten wir bis jetzt noch nicht gesehen. Unser nächster Halt war der Hafen von Acciaroli.
Ein Schmuckkästchen von Hafenstadt. Aber auch gar nichts ist hier vergammelt.
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Punta Telegrafo (Ascea) |
Die ganze Infrastruktur ist hier gut und die Promenade sieht fein hergerichtet
aus. Aber kaum Leute. Die Gegend macht keinen ärmlichen Eindruck, ganz im
Gegenteil. An dieser Promenade machten wir einen Crodinohalt und genossen die
Ruhe und den Ausblick. Beim Weiterfahren habe ich bemerkt dass ich in der
Fußgängerzone gelandet bin und es keinen Weg hinaus gibt. Umgekehrt, durch die
Fußgängerzone zurück gefahren fanden wir doch noch das Loch zur Ausfahrt. Weiter
ging unser Ausflug zum Punta del Telegrafo in Ascea.
Wir hatten gar nicht bemerkt wie lange wir schon unterwegs
waren. Immer überwältigt von den landschaftlichen Eindrücken ist uns die Zeit
zwischen den Händen zerlaufen. Quer durchs Land zurück zu unserm Camping war
die letzte Tagesaufgabe. Dieses mal erfüllte ich die Erwartung mit Bravur.
Erschlagen von soviel neuen Eindrücken langte es beim Kochen
nur noch zu „Calabrese“ mit übriggeblieben Fleischküchle.
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