50.Tag: Küstenwanderung
Wieder haben sich mal ein paar Regentropfen auf das Busdach verirrt. Mehr wie eine Handvoll wars jedenfalls nicht. Und dann war regentechnisch wieder alles erledigt. Was nahezu bei allen Campingplätzen am Morgen nervt ist die Toilettenreinigung. Jeden Morgen gegen 8.00 Uhr versperren zwei gekreuzte Besenstiele den Zugang zu diesem wichtigsten Örtchen. Wenn diese Arbeite auf 10 Uhr verschoben würden wäre vielen Campern am Morgen geholfen. Weil wir uns ja im Reiseauslaufprogramm befinden mussten wir uns ja eine Tagesaufgabe erst überlegen. Eine gemütliche Küstenwanderung kam uns in den Sinn. Wir wanderten weg von dem feinen Sandstrand in Richtung Capo Comino. Hier gabs eine felsige Küstenlandschaft. Gelegentliche Kiesabschnitte konnten sehr wohl für einen Badeaufenthalt genutzt werden. Hier waren nur wenige Personen unterwegs. Entlang dieses Küstenstreifens hatte sich ein riesiger Pinienwald angesiedelt. Aufgestellte Mülleimer zeigten an, dass Picknick an den Steintischen durchaus erwünscht war. Italienische Familien fuhren über etwas unbefestigtes Geländer direkt zu den Tischen. Zogen eine Tischdecke auf und machten es sich bequem. Sie hatten alles was man so zum Leben braucht dabei. Der Strand an dem unsere Wanderung entlang führte hieß „Spiaggia del Confetti“. An den einsamen Küstenabschnitten versuchten Angler mit ihren Ruten ihr Glück. Außer ein paar Spaziergängern war hier eine himmlische Ruhe anzutreffen. Nach mehr als 1,5 Stunden kehrten wir um und machten uns auf den Rückweg. Zurück in Santa Lucia suchten wir eine Eisdiele auf und machten es auf einer Bank mit Blick auf das Meer gemütlich. Die Sonne hatte sich nun mehrheitlich durchgesetzt so dass ein Bad im Pool die nächste Tagesaufgabe war. Nach dem gemütlichen Nachmittagskaffee konnten wir schon die ersten Vorbereitungen fürs Abendmenü in Angriff nehmen. Es gab mal wieder große sardische Zwiebeln in dicke Scheiben geschnitten. Sie wurden dann in Olivenöl angebraten und mit etwas Honig karamellisiert. Dazu gabs noch ein extra gegrilltes Gemüse mit Fleischspieß für den Herrn und Fetakäse für die Dame. Wer bei diesem Mahl nicht zunimmt ist selber schuld. So langsam fieberte ich dem Fußballspiel Schweiz gegen Deutschland entgegen. In der entfernten Bar hörte ich die Schweizer Fans beim Torschuss jubeln während ich aufgeregt in meine Kiste im Bus schaute. Es gab ja noch ein verdientes Happyend. Mit dem Unentschieden kann ich gut leben und vor allen unaufgeregt einschlafen. Ein Telefonat von Andreas am Nachmittag brachte keine gute Nachricht. Er informierte uns darüber, dass wir für die heimfahrt eine andere Route wählen müssen. Der Bernardino-Pass sei wegen Unwetterschäden gesperrt. Wahrlich, keine gute Nachricht.
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