Freitag, 17. April 2015

15.Tag Wald von Ficuzza und Corleone (Mafia)




Datum:                  15.04.2015
Gefahrene km        164, gelaufene Höhenmeter 215
Wetter:                  sonnig, der erste richtige warme Sommertag bei 20-23°
Reiseziel:               Wald von Ficuzza und Corleone



Heute ist mal wieder das Landesinnere dran. Gemeinsam mit unseren Nachbarn begeben wir uns in den Wald von Ficuzza, der grünen Lunge Siziliens. Doch die Anfahrt dorthin gestaltet sich schon etwas schwierig. Ich habe mich trotz Navi leicht verfahren. Nur eine kleine Unachtsamkeit und schon war ich auf der falschen Seite weitergefahren. Ich fuhr die vorgeschlagene Routenänderung konsequent zu Ende. Durch enge Gassen, steil abfallende Wege, kein Gegenverkehr mögliche Straßen, führte uns, dazu noch mit waghalsigen Ausweichmanövern gespickt, unser Navi wieder auf den richtigen Weg zurück. Aber die Strassen wurden nicht besser. Umleitungen und ständige Belagsausbesserungsarbeiten begleiteten unseren Weg. Aber wir kamen wohlbehalten in Ficuzza an und parkten am Rande der neu restaurierten Schlossanlage, gleich neben einer Bar, unseren Bus.
Piazza in Ficuzza
Unsere Wanderkarte war etwas undurchsichtig zu lesen. Dank unserer Aufmarksamkeit entdeckten wir einen Wegweiser zur Alpe Cucco und machten uns sogleich auf den Weg. Entlang einer geteerten Straße ging es nach oben. Kein Mensch weit und breit. Am Wegesrand entdeckten wir Alpenveilchen, verschiedene Orchideen, Hyazinthen und wilde Pfingstrosen. Die anderen Blumen konnten wir nicht identifizieren. Mut zur Lücke. Auf jeden Fall waren wir in einer ganz reizvollen Gegend unterwegs.
Wanderweg

Ficuzza
Unsere Wanderkarte machte uns weiter etwas Probleme. Wir konnten nicht erkennen, wo wir genau waren. Nach 2 Stunden Laufzeit bauten wir eine Rast bei den vor uns liegenden Laghettis ein. Bei Sonnenschein und guten Vesper ließen wir es uns gut gehen.
Auf der Suche nach einer notwendigen Freilandecke entdeckte meine Frau ein in einen Kanalschacht hineingefallenes Kalb. Kaum in der Lage sich zu bewegen stand es im 2m tiefen Schacht. Was tun? Wir machten Fotos vom Ort des Geschehens und legten einen Richtungspfeil aus Holz auf die Straße. Auf jeden Fall taten wir alles, damit dieser Ort auffindbar wird.
Dann setzten wir unsere Wanderung fort. Auf jetzt wunderbarem Wanderweg, an gerade ausschlagenden Bäumen vorbei, ging der Weg in Richtung Ficuzza zurück. Einfach herrlich war es. Erwähnt werden muss, dass sich seit Beginn der Wanderung ein Hund uns angeschlossen hatte und uns bis zum Schluss nicht mehr von der Pelle wich.
Wanderweg zurück nach Ficuzza

Angekommen in Ficuzza wurden wir in der Bar sofort zur Rettung des Kalbs tätig. Mit allen unseren Mitteln versuchten wir den Barkeeper von der Dringlichkeit des Problems zu überzeugen. Wir hatten nicht den Eindruck, dass es ihn sonderlich interessierte. Er sprach dann doch einen Forstmitarbeiter auf das Thema an. Alle, die wir mittlerweile in das Thema eingebunden hatten, machten einen hilflosen Eindruck. Der Forstmitarbeiter fing dann doch an zu telefonieren und bedankte sich noch für unser Engagement. Auf jeden Fall hatten wir alle Infos hinterlassen damit man das Tier auch findet und hoffen, dass die informierten Personen die Rettung einleiten werden. Die Hoffnung stirbt zum Schluss.
Nach Abschluss der Wanderung machten wir uns noch auf den Weg nach Corleone. Auf zu den Spuren der Mafia! Corleone ist kein verschlafenes Gebirgsnest wie man meinen könnte, sondern eine richtige Kleinstadt. Auffallend war, beim Spazieren durch Straßen, dass alle auf den Bänken sitzenden Herren uns ganz nett begrüßten. Nach dem Besuch des Cafes besichtigten wir noch den berühmt berüchtigten Friedhof von Corleone.
Friedhof von Corleone
Die Grabsteine jung verstorbener Leute waren sehr auffallend. Mit gemischten Gefühlen verließen wir den Ort und machten uns übers Land auf die Heimreise.



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