Datum: 15.04.2015
Gefahrene km 164,
gelaufene Höhenmeter 215
Wetter: sonnig,
der erste richtige warme Sommertag bei 20-23°
Reiseziel: Wald
von Ficuzza und Corleone
Heute ist mal wieder das Landesinnere dran. Gemeinsam mit
unseren Nachbarn begeben wir uns in den Wald von Ficuzza, der grünen Lunge
Siziliens. Doch die Anfahrt dorthin gestaltet sich schon etwas schwierig. Ich
habe mich trotz Navi leicht verfahren. Nur eine kleine Unachtsamkeit und schon
war ich auf der falschen Seite weitergefahren. Ich fuhr die vorgeschlagene
Routenänderung konsequent zu Ende. Durch enge Gassen, steil abfallende Wege,
kein Gegenverkehr mögliche Straßen, führte uns, dazu noch mit waghalsigen
Ausweichmanövern gespickt, unser Navi wieder auf den richtigen Weg zurück. Aber
die Strassen wurden nicht besser. Umleitungen und ständige
Belagsausbesserungsarbeiten begleiteten unseren Weg. Aber wir kamen
wohlbehalten in Ficuzza an und parkten am Rande der neu restaurierten
Schlossanlage, gleich neben einer Bar, unseren Bus.
Piazza in Ficuzza |
Unsere Wanderkarte war etwas undurchsichtig zu lesen. Dank unserer Aufmarksamkeit entdeckten wir einen Wegweiser zur Alpe Cucco und machten uns
sogleich auf den Weg. Entlang einer geteerten Straße ging es nach oben. Kein
Mensch weit und breit. Am Wegesrand entdeckten wir Alpenveilchen, verschiedene
Orchideen, Hyazinthen und wilde Pfingstrosen. Die anderen Blumen konnten wir
nicht identifizieren. Mut zur Lücke. Auf jeden Fall waren wir in einer ganz
reizvollen Gegend unterwegs.
Wanderweg |
Ficuzza |
Auf der Suche nach einer notwendigen Freilandecke entdeckte
meine Frau ein in einen Kanalschacht hineingefallenes Kalb. Kaum in der Lage
sich zu bewegen stand es im 2m tiefen Schacht. Was tun? Wir machten Fotos vom
Ort des Geschehens und legten einen Richtungspfeil aus Holz auf die Straße. Auf
jeden Fall taten wir alles, damit dieser Ort auffindbar wird.
Dann setzten wir unsere Wanderung fort. Auf jetzt wunderbarem
Wanderweg, an gerade ausschlagenden Bäumen vorbei, ging der Weg in Richtung
Ficuzza zurück. Einfach herrlich war es. Erwähnt werden muss, dass sich seit
Beginn der Wanderung ein Hund uns angeschlossen hatte und uns bis zum Schluss
nicht mehr von der Pelle wich.
Wanderweg zurück nach Ficuzza |
Angekommen in Ficuzza wurden wir in der Bar sofort zur
Rettung des Kalbs tätig. Mit allen unseren Mitteln versuchten wir den Barkeeper
von der Dringlichkeit des Problems zu überzeugen. Wir hatten nicht den
Eindruck, dass es ihn sonderlich interessierte. Er sprach dann doch einen Forstmitarbeiter
auf das Thema an. Alle, die wir mittlerweile in das Thema eingebunden hatten,
machten einen hilflosen Eindruck. Der Forstmitarbeiter fing dann doch an zu
telefonieren und bedankte sich noch für unser Engagement. Auf jeden Fall hatten
wir alle Infos hinterlassen damit man das Tier auch findet und hoffen, dass die
informierten Personen die Rettung einleiten werden. Die Hoffnung stirbt zum
Schluss.
Nach Abschluss der Wanderung machten wir uns noch auf den
Weg nach Corleone. Auf zu den Spuren der Mafia! Corleone ist kein verschlafenes
Gebirgsnest wie man meinen könnte, sondern eine richtige Kleinstadt. Auffallend
war, beim Spazieren durch Straßen, dass alle auf den Bänken sitzenden Herren
uns ganz nett begrüßten. Nach dem Besuch des Cafes besichtigten wir noch den berühmt
berüchtigten Friedhof von Corleone.
Friedhof von Corleone |
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