Datum: 09.06.2015
Gefahrene km: 0,
Metro
Wetter: heiß,
bis 35°
Reiseziel: Citta del Vaticano
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Basilica San Pietro |
Um 5.30 Uhr klingelte wie gewünscht der Wecker. Ziemlich
wortkarg kletterten wir aus unseren Betten und machten uns reisefertig. Kein
Mensch außer uns auf den Beinen. Bloß jetzt nichts vergessen. Mit gefülltem
Rucksack, Geldbeutel um den Hals, Eintrittskarten und Zugticket in der Hand ging’s
los. Mit frischen Brötchen war an diesem Tag nichts zu machen.
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S.Pietro Innenschiff |
Das Brot vom
Vortage musste herhalten um die Versorgung zu sichern. Der letzte Spaziergang
durch Rom stand kurz bevor.
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Kuppel |
Heute waren wir wieder mal etwas aufgeregt und
voller Erwartung. Mal sehen wies wird. Um 6.30 Uhr bestiegen wir den vollbesetzten
Zubringerzug nach Flaminio. Touristen waren in unserm Abteil keine zu sehen.
Aber jetzt lernten wir das arbeitende Rom kennen. Rom schläft morgens
jedenfalls nicht. Hier herrscht Hochbetrieb wie bei uns in einer Großstadt.
Eingekesselt, um Luft ringend erreichten wir die Haltestelle Ottaviano S.
Pietro. Und unser Spaziergand nahm folgenden Verlauf: 1.Metrostation
Ottaviano
S. Pietro, 2.
Via
Ottaviano,3. Piazza S. Pietro, 4. Basilica S. Pietro, 5. Cupula S.Pietro, 6. Musei Vaticani,
7. Sixtinische Kapelle, 8. Caste S.Angelo, 9. Ponte S. Angelo, 10. Palazzo di
Giustizia, 11. Metro Lepanto
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Pieta |
Glaubten wir bis dato, dass wir die einzigen Touris um diese
Zeit unterwegs zum Vatikan seien so wurden wir tief enttäuscht. Auf die Idee
möglichst bald dran zu sein kamen offensichtlich viele. Wir schlenderten die
Via Ottaviano S. Pietro entlang hoch zum Petersplatz um uns anständig in die
Reihe der wartenden einzureihen. Es war eine lose Schlange die sich doch recht
zügig zur Einlasskontrolle bewegte.
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Petrus |
Völlig sorglos legte ich meine Rucksack zum
Durchleuchten aufs Band um dann von einem Rotlicht aufgeschreckt zu werden. Ich
hätte ein „Big Knife“ in meinem Rucksack. Völlig verdutzt schaute ich in die
Röhre und durchsuchte meinen Rucksack nach einem großen Messer.
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Peterplatz |
Ich habe alles
ausgeleert und nichts sah nach einem Messer aus. Ein wiederholtes Durchleuchten
brachte den Übeltäter endlich ans Tageslicht. Ganz versteckt in einer
Seitentasche ruhte ein wunderschönes Vespermesser an das ich nicht mehr gedacht
hatte, geschweige denn erinnerte. Ich möchte nicht wissen wie viele Touris mich
mittlerweile verflucht haben bezüglich ihrer Verlängerung der Wartezeit.
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Kuppel |
Das
schöne Messer durfte ich in einen Abfallkübel werfen um dann endlich Eintritt
in den Petersdom zu bekommen. So, jetzt gehört mein schönes Messer dem Papst.
Endlich geschafft und ein schlechtes Gewissen
obendrein! So hatte ich mir den Beginn meines Petersdombesuch nicht
vorgestellt. Schwamm drüber und mit der Besichtigung los
legen war jetzt die Devise.
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Vatikanischer Garten |
Mann oh Mann, wo war ich denn da gelandet. So was Tolles,
Schönes, Mächtiges und Eindruckvolles habe wir noch nicht gesehen. Jetzt war
uns klar, weshalb alle in Rom diesen Dom besichtigen wollen.
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Anubis |
Und Betrieb war hier
in an allen Ecken. Es wurden Messen für Besuchergruppen gelesen. Es gab
Einzelveranstaltungen. Ein Geistlicher mit Bischofsmütze auf den Kopf wurde von
drei Priestern zu seinem Altar begleitet. Wir kamen aus dem Staunen und Schauen
nicht mehr raus. Und die Zahl der Besucher stieg mit zunehmender Zeit. Nun nahm
ich Anlauf auf die Kuppel des Doms zu gelangen. Meine Frau wollte aufgrund der
engen Treppe dieses Erlebnis nicht mitmachen. Auf jeden Fall nahm ich für den
ersten Teil den Aufzug um dann die weiteren kleinen Treppen auf die
Aussichtskuppel zu Fuß zu nehmen.
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Adam |
Dieser Aufstieg hat sich ebenfalls gelohnt.
Ein wundervolles Panorama war der Lohn der Anstrengung. Und weil ich
rechtzeitig dran war gab’s auch noch keine Warteschlange weder am Aufzug noch
an der Treppe. Ein Foto nach dem anderen wurde geschossen.
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Jesus der Hirte |
Der Blick auf die
Vatikanischen Gärten war ebenfalls super. Hier war im kleinsten Winkel Ordnung
und Sauberkeit. Die Citta del Vatikano präsentierte sich von oben als kleines
realisiertes Paradies.
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Gaukler vorm Castel |
Nach dem Abstieg schlossen wir den Besuch der Basilica
San Pietro ab und gingen zum Sammelpunkt für die Besichtigung der Musei
Vatikani. Wie hatten am Campingplatz Sondertickets für diesen Besuch gelöst.
Die Sonderticketgruppe traf sich an einer bestimmten Stelle und wurde dann von
einem Guide vorbei an der langen Warteschlange zum Eingang des Museums geführt.
Dieses Campingplatzticket hat sich auch gelohnt. Irgendwie ein schlechtes
Gewissen hatte ich schon als ich an den wartenden Menschen vorbei geschleust
wurde.
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Castel S. Angelo |
Drinnen im Museum wurden wir wieder von Eindrücken
erschlagen. Wenn wir nach dem Wegefahrplan uns richten, müssen wir alleine 7 km
Fußweg zurück legen. Und dies in einem Museum. Und wenn man ehrlich ist, wir
haben an der Oberfläche gekratzt mehr nicht. Allein für den Museumsbesuch
sollte man eine Woche Zeit haben. Wir haben uns auf das Wichtigste konzentriert
und natürlich gehörte dazu auch die Sixtinische Kapelle. Leider war in ihr
Fotografierverbot.
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Justizpalast |
Aber diese Gemäldefülle von Michelangelo beeindruckt in
jeder Hinsicht. Zufrieden mit einem langen Rundgang verließen wir das Museum um
zum Castelo di Angelo aufzubrechen. Alles was jetzt noch kam war nur noch
Zugabe. Es war nicht zu Toppen was wir bis jetzt gesehen haben. Auch die
Engelsbrücke oder der mächtige Justizpalast konnten daran nichts mehr ändern.
Kurz vor der Metrostation Lebano gönnten wir uns noch einen Crodino im
Strassencafe um dann fertig aber glücklich die Heimfahrt anzutreten. Wir sind
mittlerweile froh unseren Besuchsmarathon beenden zu können. Letztendlich haben
wir uns in den vergangen 5 Tagen den Titel "Asphaltcowboys" erlaufen.
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