Donnerstag, 11. Juni 2015

70. Tag Rom, Spaziergang 5




Datum:                   09.06.2015
Gefahrene km:         0, Metro
Wetter:                  heiß, bis 35°
Reiseziel:               Citta del Vaticano


Basilica San Pietro
Um 5.30 Uhr klingelte wie gewünscht der Wecker. Ziemlich wortkarg kletterten wir aus unseren Betten und machten uns reisefertig. Kein Mensch außer uns auf den Beinen. Bloß jetzt nichts vergessen. Mit gefülltem Rucksack, Geldbeutel um den Hals, Eintrittskarten und Zugticket in der Hand ging’s los. Mit frischen Brötchen war an diesem Tag nichts zu machen.
S.Pietro Innenschiff
Das Brot vom Vortage musste herhalten um die Versorgung zu sichern. Der letzte Spaziergang durch Rom stand kurz bevor.
Kuppel
Heute waren wir wieder mal etwas aufgeregt und voller Erwartung. Mal sehen wies wird. Um 6.30 Uhr bestiegen wir den vollbesetzten Zubringerzug nach Flaminio. Touristen waren in unserm Abteil keine zu sehen. Aber jetzt lernten wir das arbeitende Rom kennen. Rom schläft morgens jedenfalls nicht. Hier herrscht Hochbetrieb wie bei uns in einer Großstadt. Eingekesselt, um Luft ringend erreichten wir die Haltestelle Ottaviano S. Pietro. Und unser Spaziergand nahm folgenden Verlauf: 1.Metrostation Ottaviano S. Pietro, 2. Via Ottaviano,3. Piazza S. Pietro, 4. Basilica S. Pietro, 5. Cupula S.Pietro, 6. Musei Vaticani, 7. Sixtinische Kapelle, 8. Caste S.Angelo, 9. Ponte S. Angelo, 10. Palazzo di Giustizia, 11. Metro Lepanto

Pieta
Glaubten wir bis dato, dass wir die einzigen Touris um diese Zeit unterwegs zum Vatikan seien so wurden wir tief enttäuscht. Auf die Idee möglichst bald dran zu sein kamen offensichtlich viele. Wir schlenderten die Via Ottaviano S. Pietro entlang hoch zum Petersplatz um uns anständig in die Reihe der wartenden einzureihen. Es war eine lose Schlange die sich doch recht zügig zur Einlasskontrolle bewegte.
Petrus
Völlig sorglos legte ich meine Rucksack zum Durchleuchten aufs Band um dann von einem Rotlicht aufgeschreckt zu werden. Ich hätte ein „Big Knife“ in meinem Rucksack. Völlig verdutzt schaute ich in die Röhre und durchsuchte meinen Rucksack nach einem großen Messer.
Peterplatz
Ich habe alles ausgeleert und nichts sah nach einem Messer aus. Ein wiederholtes Durchleuchten brachte den Übeltäter endlich ans Tageslicht. Ganz versteckt in einer Seitentasche ruhte ein wunderschönes Vespermesser an das ich nicht mehr gedacht hatte, geschweige denn erinnerte. Ich möchte nicht wissen wie viele Touris mich mittlerweile verflucht haben bezüglich ihrer Verlängerung der Wartezeit.
Kuppel
Das schöne Messer durfte ich in einen Abfallkübel werfen um dann endlich Eintritt in den Petersdom zu bekommen. So, jetzt gehört mein schönes Messer dem Papst.
Endlich geschafft und ein schlechtes Gewissen obendrein! So hatte ich mir den Beginn meines Petersdombesuch nicht vorgestellt. Schwamm drüber und mit der Besichtigung los
legen war jetzt die Devise.
Vatikanischer Garten
Mann oh Mann, wo war ich denn da gelandet. So was Tolles, Schönes, Mächtiges und Eindruckvolles habe wir noch nicht gesehen. Jetzt war uns klar, weshalb alle in Rom diesen Dom besichtigen wollen.
Anubis
Und Betrieb war hier in an allen Ecken. Es wurden Messen für Besuchergruppen gelesen. Es gab Einzelveranstaltungen. Ein Geistlicher mit Bischofsmütze auf den Kopf wurde von drei Priestern zu seinem Altar begleitet. Wir kamen aus dem Staunen und Schauen nicht mehr raus. Und die Zahl der Besucher stieg mit zunehmender Zeit. Nun nahm ich Anlauf auf die Kuppel des Doms zu gelangen. Meine Frau wollte aufgrund der engen Treppe dieses Erlebnis nicht mitmachen. Auf jeden Fall nahm ich für den ersten Teil den Aufzug um dann die weiteren kleinen Treppen auf die Aussichtskuppel zu Fuß zu nehmen.
Adam
Dieser Aufstieg hat sich ebenfalls gelohnt. Ein wundervolles Panorama war der Lohn der Anstrengung. Und weil ich rechtzeitig dran war gab’s auch noch keine Warteschlange weder am Aufzug noch an der Treppe. Ein Foto nach dem anderen wurde geschossen.
Jesus der Hirte
Der Blick auf die Vatikanischen Gärten war ebenfalls super. Hier war im kleinsten Winkel Ordnung und Sauberkeit. Die Citta del Vatikano präsentierte sich von oben als kleines realisiertes Paradies.
Gaukler vorm Castel
Nach dem Abstieg schlossen wir den Besuch der Basilica San Pietro ab und gingen zum Sammelpunkt für die Besichtigung der Musei Vatikani. Wie hatten am Campingplatz Sondertickets für diesen Besuch gelöst. Die Sonderticketgruppe traf sich an einer bestimmten Stelle und wurde dann von einem Guide vorbei an der langen Warteschlange zum Eingang des Museums geführt. Dieses Campingplatzticket hat sich auch gelohnt. Irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte ich schon als ich an den wartenden Menschen vorbei geschleust wurde.
Castel  S. Angelo
Drinnen im Museum wurden wir wieder von Eindrücken erschlagen. Wenn wir nach dem Wegefahrplan uns richten, müssen wir alleine 7 km Fußweg zurück legen. Und dies in einem Museum. Und wenn man ehrlich ist, wir haben an der Oberfläche gekratzt mehr nicht. Allein für den Museumsbesuch sollte man eine Woche Zeit haben. Wir haben uns auf das Wichtigste konzentriert und natürlich gehörte dazu auch die Sixtinische Kapelle. Leider war in ihr Fotografierverbot.
Justizpalast
Aber diese Gemäldefülle von Michelangelo beeindruckt in jeder Hinsicht. Zufrieden mit einem langen Rundgang verließen wir das Museum um zum Castelo di Angelo aufzubrechen. Alles was jetzt noch kam war nur noch Zugabe. Es war nicht zu Toppen was wir bis jetzt gesehen haben. Auch die Engelsbrücke oder der mächtige Justizpalast konnten daran nichts mehr ändern. Kurz vor der Metrostation Lebano gönnten wir uns noch einen Crodino im Strassencafe um dann fertig aber glücklich die Heimfahrt anzutreten. Wir sind mittlerweile froh unseren Besuchsmarathon beenden zu können. Letztendlich haben wir uns in den vergangen 5 Tagen den Titel "Asphaltcowboys" erlaufen.

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