Montag, 22. Juni 2015

80/81/82. Tag La Vacanca è finita



80. Tag                  Lago di Caldonazzo 5

Datum:                  19.06.2015
Gefahrene km:        0
Wetter:                  zunächst regnerisch, dann sonnig und schön bis 24°
Reiseziel:                keins


Materialzelt und offene Küche
Seit 80 Tagen unterwegs! Joule Verne schaffte die Umrundung der Erde in 80 Tagen. Wir nicht mal Italien. Und wir haben Italien gerade mal angekratzt.
Der Tag begann nicht vielversprechend. Das Wetter war grau in grau und wir beschlossen unsere Erholungsphase fortzusetzen. Zeitung lesen war angesagt, von Vorne nach Hinten und wieder zurück. Das Wetter hatte sich doch noch prima entwickelt und wir konnten im Caldonazzo baden. Faul rumliegen und die Seele baumeln lassen war die Devise. Mehr hatten wir am heutigen Tag nicht zu bieten.
Am Abend feierte die Strandbar noch 20 jähriges Betriebsjubiläum zu dem alle Campinggäste eingeladen waren. Bei Musik (deutscher Blasmusikprägung) ließen es die Campinggäste so richtig krachen.





81. Tag                       Lago Caldonazzo

Datum:                  20.06.2015
Gefahrene km:        38, 200 HM
Wetter:                  durchwachsen von bedeckt bis regnerisch, 6
– 22°
Reiseziel:                Monte Panarotta 2002


Gratwanderung Panarotta
Heute ist unser letzter aktiver Tag in Italien. Morgen geht’s nach Hause. Obwohl mal wieder bedeckter Himmel vorherrscht wollen wir den Monte Panarotta bezwingen. Der 2002 m hohe Berg über Levico soll einen wunderbaren Panoramablick bieten, Frohen Mutes und mit langen Hosen machten wir uns auf den Weg. Die Anfahrt zum Chalet Panarotta (Parkplatz) war schon mal gut. Die kurvenreiche Strecke machte Spaß zum Fahren So mancher Blick nach unten war großartig und wir freuten uns auf den Gesamtüberblick von oben. Am Wanderparkplatz standen gerade mal 3 italienische Autos mit Leuten die sich zum Wandern fertig machten. Wir waren immerhin nicht alleine und wir freuten uns darüber, dass so viele Italiener unterwegs waren. Waren wir in dieser Form nicht gewohnt. Das Wetter wurde leider immer schlechter. Dicke Wolken zogen auf und machten die ganze Sicht zu Nichte. Aber unsere wetterfeste Kleidung hielt dem Wetter stand.
Pausenbegleiter
Über einen Bergkamm erreichten wir das Gipfelkreuz des Monte Panarotta. Der Nebel hatte die Bergspitze (Temperatur ca. 6°) voll eingehüllt und wir sahen aber auch gar nichts. Das Laufen bei diesem Wetter machte meiner Frau mit ihren Kniebeschwerden wenig Spaß.
Flora Panarotta
Wir überwanden vorsichtig den letzten Grat um dann den eigentlichen Aussichtspunkt zu erreichen. Wir mussten weiter mit den schlechten Verhältnissen leben. Die Moral war gut und so packten wir unseren Notwecken inmitten einer Geißenherde aus und genossen ein letztes Mal dieses Mal.
Der Abstieg über saftige grüne Wiesen war nur noch Formsache und wir kamen gut gelaunt bei unserem Auto an. Auch wenn das Wetter nicht so schön war hatten wir eine Freude an unserem letzten italienischen Berg. Mit dem Erreichen unseres zweiten Gipfelkreuzes in Italien nehmen wir letztlich Abschied von einer wunderschönen unvergesslichen Reise.
Bei der Rückfahrt machten wir noch ein paar Besorgnisse um dann beim Abendessen nochmals über die vergangenen 81 Tage zu schwärmen.







82. Tag                       Heimreise

Datum:                  21.06.2015
Gefahrene km:        581
Wetter:                  trocken 18°, Ankunft: Trocken 18°
Reiseziel:                Kirchheim unter Teck


Sizilien aus Museo Vaticano
So, jetzt geht’s nach Hause. In den Tag schleicht sich ein wenig Wehmut. Wir nehmen Abschied für dieses Jahr von Italien. So lange am Stück dort gewesen zu sein ist schon etwas ganz besonderes. Und jetzt gehen wir auch gerne nach Hause. Es kribbelt so richtig im Bauch. Weshalb? Keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich um 6.00 Uhr schon dabei die ersten Abrissarbeiten vorzubereiten. Es geht alles sehr fix. Bis meine Frau aufwachte hatte ich die gröbsten Dinge bereits unter Dach und Fach. Auf jeden Fall waren wir kurz nach 8.00 Uhr reisefertig. Alles verstaut, nichts lag mehr in der Gegend rum und wir frühstückten noch kurz um uns dann auf den Heimweg zu machen.
Paestum
Wir brauchten uns diesmal nicht von den Nachbarn verabschieden, denn von denen zeigte sich noch niemand in der Öffentlichkeit (Schlafmützen).
Die Fahrt auf der Autobahn in Richtung Brenner war tadellos weil nur wenige Fahrzeuge unterwegs waren. Am Brenner lösten wir unser Pickerl und weiter ging’s in Richtung Fernpass. Wenn das mit dem Verkehr so weiter läuft sind wir um spätestens 14.00 Uhr in Kirchheim.
Blütenpracht
Und es kam wie es kommen musste. In Richtung Fernpass geriet die Fahrt ins Stocken. Eine Ampelbausstelle war die erste Ursache. Als wir endlich diesen Hemmschuh hinter uns hatten ging die Fahrt flott weiter bis zum Fernpass. Und dann kam der Gigantenstau. Im Radio wurde ein Verkehrunfall mit viel ausgelaufenem Öl gemeldet. Beide Fahrspuren waren gesperrt. Umfahrungen angeblich nicht möglich. Und so ging’s tröpfchenweise bergab in Richtung Lermoos. Und zu allem Überfluss meldete die Tankanzeige. „Bitte Tanken“. An der Abzweigung Biberwier erinnerte ich mich an eine mögliche Umfahrung über Ehrwald. Raus aus dem Stau und aufgebrochen nach Ehrwald. An einer Tankstelle konnte ich sogar meinen Tank billig füllen um dann in Richtung Lermoos weiterzufahren. In Leermoos stand ich dann wieder im Stau der sich aber schon leicht bewegte.
Lieblingsfrucht
Etwas später erreichten wir dann auch die geräumte Unfallstelle und von nun ab nahm unsere Heimreise wieder Fahrt auf. Auf der Gegenfahrbahn hatte sich ein Rückstau bis nach Reutte gebildet. Diese Urlauber hatten keinen guten Urlaubsbeginn.
Auf jeden Fall machten wir noch an der Hundertwassertankstelle oberhalb Memmingens noch einen kurzen Kaffeehalt um dann weiter zügig nach Hause zu fahren.
Zuhause angekommen wurden wir sofort von einem freundlichen Sohn begrüßt, der unser Haus bestens in unsrer Abwesenheit betreut hat. Nach 7128 Kilometer waren überglücklich gesund und munter wieder Zuhause zu sein. Nach den ersten Reiseberichten an vorbeikommende Nachbarn reichte es sogar noch das Auto zu entladen. Jetzt erst wurde uns bewusst wie lange wir fort waren und mit wie vielen Erlebnissen wir zurück gekommen sind.





„La vacanza è finita“ (Der Urlaub ist zu Ende)



„è stato bellissimo in Italia“ (Es war wunderschön in Italien)



„E torniamo in Italia“.(Und wir kommen wieder)




Freitag, 19. Juni 2015

79. Tag Lago di Caldonazzo 4




Datum:                  18.06.2015
Gefahrene km:        0, 185 HM
Wetter:                  sonnig bis 24°
Reiseziel:                Wanderung Croce del Diaol


Lago di Caldonazzo
Endlich konnte ich mal wieder Notwecken für eine Wanderung vorbereiten. Welch eine schöne Tätigkeit dies ist, kann nur ich nach empfinden. Auf jeden Fall marschierten wir mit Rucksack und aufgeschlagener Kompasswanderkarte los in Richtung Seeufer. Die 14 km lange Strecke war nicht besonders anspruchsvoll und die prognostizierten ca. 200 HM keine ernstzunehmende Aufgabe. Der eingetragene Streckenverlauf brachte dann jedoch schnell ein gefährliches Teilstück zu Tage.
Lieblingsstrauch auf dem Weg
Links auf der stark befahrenen Schnellstrasse in Richtung Trento zu Laufen machte keinen Spaß. Bei diesem einem Kilometer musste man schon höllisch aufpassen. Wir waren dann gottfroh als wir noch unbeschadet die Strasse überqueren konnten und dann abseits bergauf in Richtung dem kleinen Örtchen Tenna liefen. Jetzt war es ein schönes Wandern. Auf einmal gab es keine Autos mehr, kein Mensch war mehr unterwegs und wir konnten Weinbauern bei ihrer Pflege der Trauben beobachten. Es ging die ca. 200 HM mit einem Schlag steil bergauf. Oben in Tenna angekommen hatten wir einen herrlichen Blick zurück auf unseren Caldonazzosee.
Lago di Levico
Wie ausgestorben wirkte das kleine Dörfchen. Eine freundliche ältere Italienerin sprach uns gleich bezüglich unseres Auftauchens an. Wir konnten ihr erklären was wir vor hatten und wohin wir jetzt wollten. Sie erklärte uns noch die Wegeführung um sich dann freundlich von uns zu verabschieden. Es ging vorbei an voll hängenden Kirschbäumen und an überdachten Erdbeerfeldern. Die Erdbeerstauden waren in die Höhe gebaut, so dass man sich nicht mehr beim Pflücken bücken musste. Eine sehr praktische Lösung.
Wanderweg
Dann kamen wir in den Bosco (Wald) und der Wanderweg wurde richtig angenehm. Richtig schön war es jetzt. Als wir unser Ziel erreicht hatten sahen wir von oben auf den Lago di Levico hinunter. Ein gnadenlos schönes Bild welches wir hier vor unseren Augen hatten.
Nach einer feinen Vesperpause ging es bergab zum Levicosee. Auf einem wunderbaren Wanderweg liefen wir den See bis zum öffentlichen Strandbad ab.
Kirschen
Vorbei an den Campingplätzen waren wir jetzt in Richtung Caldonazzo unterwegs. An einer Gelateria machten wir noch einen Einkehrschwung um dann die letzten 2,5 km in Angriff zu nehmen. In der Gelateria gab’s ein Blaubeermuffin herrlich locker und von göttlichem Geschmack (etwas übertrieben). Zum Reinliegen!
Beim Weiterlaufen säumten beinahe ausnahmslos Apfelspalierobstreihen unseren Weg. Es war eine herrliche Wanderung die uns so richtig gut gefallen hat. Erholung pur in phantastischer Umgebung.
Nach dem Knie meiner Frau habe ich mich vorsichtshalber nicht erkundigt.

Donnerstag, 18. Juni 2015

78. Tag Trento




Datum:                  17.06.2015
Gefahrene km:        52
Wetter:                  zunächst bewölkt, dann sonnig und warm bis 26°
Reiseziel:                Trento


Piazza Duomo
Der Wetterbericht hat sie doch nicht alle. Heute soll es trocken und sonnig bis 26° werden. Diese 2 tägige Nässe belastet unser sonniges Gemüt. Jedenfalls hängen die Wolken bis zur Nasenspitze vor unserm Bus und an einen geplanten Spaziergang um den See ist nicht zu denken.
Aber eins ist jetzt schon erkennbar, die Unternehmensgeister sind bei uns wieder eingezogen.
Strassenecke
Nach einem wunderbaren Frühstück wurde der Bus reisefertig nach Trento gemacht. Das Wetter bessert sich von Minute zu Minute und gab den Blick auf die Berge frei. Die Fahrt durch diese Berglandschaft ist wunderbar. Über einen kleinen Bergpass mit einem herrlichen Blick auf Trento erreichten wir nach einer ½ stündigen Fahrzeit die Innenstadt. Parkplatzsuche um diese Uhrzeit (9.30) kein Problem.
Castello
Und so machen wir uns auf den Weg diese kleine übersichtliche Stadt zu begehen. Wir waren nicht weit vom Infopunkt gelandet der uns dann mit einem Stadtplan und vielen touristischen Angeboten versorgte. Es machte Spaß durch die gut ausgebaute Fußgängerzone zu schlendern. Erstes Ziel war die Piazza Duomo.
Castello del Buonconiglio
Auf dem großen Platz war schon richtig was los und überall wurde erkennbar an der Vorbereitung des Wochenendfestes „Feste Vigiliana“ gearbeitet. Fürs Fotografieren war das nicht sonderlich gut. Jedem Motiv stand irgendetwas Blödes im Wege. Und der Dom war wegen Restaurierung geschlossen. Pech! Nach dem Besuch etlicher anderer Kirchen standen wir vorm mächtigen „Castello del Buonconsiglio“.

„Das Castello del Buonconsiglio ist das bedeutendste profane Bauwerk des Trentino und steht auf einem Felsvorsprung im Nordosten der Altstadt von Trient. Das Castello ist ein mehrflügeliges denkmalgeschütztes Gebäude in Trient in der autonomen Region Trentino-Südtirol. Es war bis 1796 der Sitz der Trienter Fürstbischöfe. Heute beherbergt der Komplex aus Kalkstein ein kunsthistorisches Museum (Museo Provinciale d‘Arte und Museo Storico), Räume für Wechselausstellungen, eine Gedenkstätte für italienische Irredentisten“.

Garten
Der Besuch des Castello war mal wieder sein Eintrittsgeld wert. Tolles Gebäude, schöne Räume, interessante Wechselausstellungen und ein schöner Burggarten machten den Besuch zu einem Erlebnis.
Goldmaske
Nach einem nun 3 stündigen Rundgang machte ich Druck zum Parkplatz zurück zu kehren weil ich die Parkuhr nur für 3 Stunden gefüttert hatte. Wer konnte schon erwarten, dass Trento mehr wie 3 Stunden Zeit beansprucht.
Mumifizierte Hand
Auf jeden Fall wurde die Parkzeit nochmals um 2 Stunden verlängert und wir konnten unseren Spaziergang um eine nette Einkehr erweitern. Übrigens: Mitterweile hat die Tagestemperatur locker die 26° geknackt.
i Thunn - i Mirana
Zurück am Camping machten wir uns ans Abendessen ran. Nach 11 wöchigen Italienaufenthalt gab es heute zum ersten Male Spaghetti mit Ragou. Unglaublich aber wahr. Und geschmeckt hat’s wunderbar.


75/76/77. Tag Lago Trasimeno und Lago Caldonazzo



75. Tag                  Lago Trasimeno 2
 
Datum:                  14.06.2015
Gefahrene km:        0
Wetter:                  leicht bedeckt und windig, bei 25°
Reiseziel:                keines

Markt
Heute ist unser letzter Tag am Lago di Trasimeno. Zu unserer Überraschung war es hier ein sehr angenehmer Aufenthalt. Der Camping ist erste Sahne und das Personal sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere letzte Tat ist ein Spaziergang mit Rucksack nach Passignano. An der Uferpromenade findet dort ein großer Verkaufsmarkt statt so wie wir dies von Norditalien her kennen. Leider weht ein etwas kräftiger Wind, so dass die Händler alle Mühe hatten ihre Stände zu sichern. Die ganze Einwohnerschaft und die Touristen war an diesem Sonntag auf den Beinen um diesen ausnahmsweise stattfindenden Markt zu besuchen.
Ferienhäuser
Wir wanderten noch durch das Städtchen, kauften  ein paar Mitbringsel ein und spazierten dann zurück zum Bus. Nach langer Zeit haben wir unterwegs noch eine deutsche Zeitung gekauft und die wurde jetzt bis zum letzten Buchstaben ausgequetscht.


76. Tag                Abfahrt Trasimeno, Ankunft Caldonazzo

Datum:                  15.06.2015
Gefahrene km:        470
Wetter:                  Abfahrt trocken, Ankunft bei Blitz und Donner
Reiseziel:                Camping Spiaggia am Lago di Caldonazzo

neuer Camping
Unsere Packkünste werden immer besser. Innerhalb kürzester Zeit stand unser Bus vollgepackt zur Abfahrt bereit. Gut gefrühstückt ging es auf die Reise in Richtung Norden. Die 470 zu fahrende Kilometer sind völlig unproblematisch auf der Autobahn zurückzulegen. Der Montagsverkehr hielt sich in Grenzen und die vielen Brummis waren auch kein Problem. Je näher wir Florenz kamen desto dunkler wurde der Himmel.
Regentropfen
Und dann geschah für uns etwas Unerwartetes - es regnete. Nach dem wir die Florentiner Berge verlassen hatten wurde das Wetter wieder richtig sonnig und schön. Und Trento rückte immer näher. Die Wolken nahmen wieder zu und wir waren froh, dass wir trocken unseren neuen Campingplatz erreicht hatten. Kaum hatten wir alles aufgebaut, begann der Platzregen. Hallo, solche Wassermassen sind uns in den letzten 11 Wochen nicht begegnet. Aber sei’s drum, wir müssen uns ja an heimische Bedingungen langsam wieder gewöhnen.
neues Haustier
Auf jeden Fall hoffen wir jetzt noch für die letzten Tage auf Wetterbessung damit wir hier noch die schönen Berge genießen können.
Und wo wir jetzt sind, dass hat mit dem Italien der letzten 11 Wochen aber gar nichts zu tun. Das ist schon eine andere Welt. Aber trotzdem Italien.




77. Tag                 Lago di Caldonazzo 2

Datum:                  16.06.2015
Gefahrene km:        28
Wetter:                  tagsüber bedeckt, gegen Abend leichter Regen, bis 23°
Reiseziel:                Umrundung Caldonazzo, Levico Terme

Zunächst mussten wir uns um den nassen Untergrund kümmern. Schuhe im Bus anziehen um nicht gleich nasse Füße zu bekommen. Aber der Regen hatte aufgehört und ich konnte Frühstücksvorbereitungen treffen. Das Brötchenangebot erinnerte schon an das von Zuhause. Sogar den Kaiserwecken gab’s im Angebot. Ich orderte 4 Paninis (ich bin schließlich in Italien) und 2 Cornettos um dann noch die Frühstückseier aufzusetzen. Auf jeden Fall frühstückten wir gemütlich und nahmen dann die Umgebung unter die Lupe.
Lago Caldonazzo
Wir umrundeten mit dem Bus unseren neuen Lago fuhren nach Levico weiter. Levico hat einen schönes Zentrum zum Bummeln. Natürlich suchten wir die Kirche auf um die hiesige sakrale Kunst  zu würdigen. Aber alles nichts Aufregendes.
Kirche Levico
Mit etwas Einkauf im Supermarkt beendeten wir die Erkundung und machten uns einen schönen Nachmittag am Camping. Im Minimarkt am Platz besorgte ich noch eine Wanderkarte um für den nächsten Tag (wenn es nicht regnet) eine kleine Wanderung vorzubereiten.
Wir haben noch schön gekocht. Tomatensalat war selbstverständlich dabei um jetzt noch in aller Ruhe die Süddeutsche zu Ende zu lesen.
Heute sind wir seit 11 Wochen unterwegs!


Sonntag, 14. Juni 2015

74. Tag Lago Trasimeno 4




Datum:                  13.06.2015
Gefahrene km:        62
Wetter:                  bedeckt, schwül bei 26°
Reiseziel:                Perugia


Rolltreppe zur Altstadt
Wir können es nicht mehr lassen. Obwohl unser Besichtigungseifer gegen Null geht setzt sich die Neugierde bei uns doch noch ein wenig durch. Perugia, die nahe gelegene Hauptstadt Umbriens soll laut eines Nachbarn so besuchendwert sein. Siena , Florenz, Gubbio, und Assisi, lauter Städte mit wohlklingenden Namen, reizen uns im Moment gar nicht mehr. Besichtigungsmüde reicht es nur noch für Peruigia. Die 26 Fahrkilometer halten uns nicht auf um diesen Ort kennen zu lernen. Wir wagen uns sogar ohne Notwecken aus dem Haus. Wir haben ja schließlich nur eine kleine Besichtigungstour im Köcher. Die Anfahrt über so viele kleine sanfte Hügel in die Stadt verrät nicht, dass diese angeblich 150000 Einwohner haben soll.
Perugia
Keine Hektik, kein Gedränge auf der Strasse oder ein italienischer Fahrstil macht uns zu schaffen. An der Piazza Patigiani stellen wir in der Tiefgarage unser Auto ab und beginnen das „Centro Storico“ zu suchen. Ja, das stimmt! Man kommt aus der Tiefgarage und sieht keine Stadt. Mittels Rollentreppen wird uns der Weg in die Höhe gewiesen.
Strassenmusikant
Und am Ende verschiedenster gefahrener Rolltreppen stehen wir in mitten alten dunklen Gemäuern und wissen nicht recht in welcher Richtung wir uns bewegen sollen. Lauter sauber restaurierte Räume sind um uns rum und in manchen finden sogar Ausstellungen statt. Weil wir nicht wohin wissen, schauen wir uns halt jeden Raum an. Einer geführten Reisegruppe anschließend gelangen wir über eine weitere Rolltreppe ans Tageslicht und mitten in „Centro Storice“. Aber Hallo, dass war ganz was Neues. Auf einmal standen wir mitten in der Altstadt. Erst als wir im Touristinfo einen Plan ergattert haben konnten wir uns etwas orientierten und mit der eigentlichen Besichtigung beginnen.
Basilika
Die schönen alten Mauern, die schönen Gassen, die vielen  gut hergerichteten Plätze und das ganze Ambiente beeindruckten auf Anhieb.
schöne Ecke
Wir besuchten natürlich auch zwei Museen um dann nach 4 Stunden einfachster Besichtigung langsam den Rückzug anzutreten.
Museum mit Kirche
Wir haben diesen Besuch nicht bereut obwohl spürbar war, dass unsere Konzentration auf Ausstellungsstücke stark nachgelassen hatte. Ich glaube, irgendwann erreicht man mit der Anzahl von Besichtigung eine Grenze und dann ist es einfach genug. Und die haben wir erreicht. Tut uns beinahe leid. Perugia hätte unsere volle Aufmerksamkeit verdient.
Bei der Rückfahrt kehrten wir am See noch in einer Eisdiele ein um dann am Nachmittag im Pool die Schwüle abzuschütteln.

Freitag, 12. Juni 2015

71/72/73. Tag Lago di Trasimeno



71. Tag                       Lago Trasimeno 1

Datum:                  10.06.2015
Gefahrene km:        252
Wetter:                  sonnig, gute Sicht, 28°
Reiseziel:                Lago di Trasimeno, Camping Kursaal

Camping Kursaal
Wir sind froh nach 6 Tagen Rom, Rom wieder zu verlassen. Es war sehr anstrengend und wir waren immer unter Strom. Ein Knie meiner Frau ist stark geschwollen und die Kräfte sind am Ende. Ich muss ihr höchsten Respekt zollen, dass sie dieses Programm voll mitgemacht hat obwohl es eigentlich überzogen war. Ich habe das Thema glaube ich etwas unterschätz. Jetzt geht es ab in den Urlaub an den Lago di Trasimeno. Und ich schwöre: Ich richte mich jetzt ganz nach den Wünschen meiner Gattin.
Auf dem Weg zum Lago besuchten wir noch den Lago Bracciano der uns als Ausgangsort für Rom ja empfohlen worden war. Unserer Meinung nach liegt der See zu weit von Rom entfernt. Der See selbst liegt wunderbar in Hügel eingebetet und eignet sich für die Erholung ausgezeichnet. Ein wirklich schönes Plätzchen.
Lago di Trasimeno
Weiter ging die Fahrt über immer grünere Landstriche in Richtung Trasimeno. Das Ende von Latium und der Anfang Umbrien’s waren außergewöhnlich grün. Als ich vor 30 Jahren im Hochsommer am Bolsenasee war, war hier alles verbrannt. Auffallend waren auch noch die vielen angelegten Haselnussplantagen.
Auf jeden Fall sind wir gut am Lago di Trasimeno gelandet. Kurz vor ¾ 1 Uhr betraten wir die Rezeption des Campingplatz Kursaal und fragten nach einem Platz. Auf einem Notplatz mussten wir die erste Nacht verbringen bevor wir am nächsten Tag ein freiwerdenden großen Platz zugewiesen bekamen. Den allerdings auch bloß bis zum nächsten Montag. In dieser holländischen Außenstelle in Italien sind wir aber sehr gut aufgehoben. Wir gehen im Pool schwimmen, genießen die parkähnliche Umgebung und haben seit längerer Zeit mal das Gefühl von Urlaub. Ein ausgezeichneter Campingplatz.


72. Tag                       Lago Trasimeno 2

Datum:                  11.06.2015
Gefahrene km:        0
Wetter:                  sonnig, 28°, abends schwül
Reiseziel:                Pause

Passignano sul Trasimeno
Heute haben wir das Nichtstun richtig genossen. Das bisschen Waschen und Busreinigen empfanden wir ja nicht störend in unsere Ruhe. Wir bewegten uns bis zum Abend keinen Zentimeter vom Platz weg. Wir sind richtig ausgepowert. Im Pool oder See baden, dann ein Schläfchen halten und zwischendurch einen Happen Essen– so schön kann Urlaub sein.



73. Tag                       Lago Trasimeno 3


Datum:                  12.06.2015
Gefahrene km:        12
Wetter:                  bedeckt, leicht schwül bei 27°
Reiseziel:                Ortsbesichtigung Passignano sul Trasimeno

Blick von der Rocca
Bevor Ichs vergesse zu erwähnen, die Zeit der guten Paninis ist mit der Ankunft am Lago di Trasimeno vorbei. Die bekannten Pappendeckelwecken haben uns wieder. Aber wir haben zurückgeschlagen und sind sofort auf Vollkornbrötchen umgestiegen und die sind erträglich.
Heute Morgen müssen wir gucken wo wir gelandet sind. Passignano sul Trasimeno schimpft sich der Ort. Wir haben ein nettes kleines Städtchen mit viel Charme kennen gelernt. Die Rocca haben wir besucht und sind durch die gut gerichteten alten Gassen geschlendert. In einem kleinen
Weg zur Rocca
Delikatessengeschäft habe ich eine Cinghialesalamie, eine Spezialität dieser Gegend, erworben und meine Frau liebäugelte mit selbstgemachter Pasta. Der Besuch im Dorf war kurz aber fein und hat uns nicht überfordert.
Zurück am Platz genossen wir wieder die Annehmlichkeiten des Swimmingpools um dann bei Kaffee und Kuchen (italienische Nussrolle) den Nachmittag zu genießen..


Donnerstag, 11. Juni 2015

70. Tag Rom, Spaziergang 5




Datum:                   09.06.2015
Gefahrene km:         0, Metro
Wetter:                  heiß, bis 35°
Reiseziel:               Citta del Vaticano


Basilica San Pietro
Um 5.30 Uhr klingelte wie gewünscht der Wecker. Ziemlich wortkarg kletterten wir aus unseren Betten und machten uns reisefertig. Kein Mensch außer uns auf den Beinen. Bloß jetzt nichts vergessen. Mit gefülltem Rucksack, Geldbeutel um den Hals, Eintrittskarten und Zugticket in der Hand ging’s los. Mit frischen Brötchen war an diesem Tag nichts zu machen.
S.Pietro Innenschiff
Das Brot vom Vortage musste herhalten um die Versorgung zu sichern. Der letzte Spaziergang durch Rom stand kurz bevor.
Kuppel
Heute waren wir wieder mal etwas aufgeregt und voller Erwartung. Mal sehen wies wird. Um 6.30 Uhr bestiegen wir den vollbesetzten Zubringerzug nach Flaminio. Touristen waren in unserm Abteil keine zu sehen. Aber jetzt lernten wir das arbeitende Rom kennen. Rom schläft morgens jedenfalls nicht. Hier herrscht Hochbetrieb wie bei uns in einer Großstadt. Eingekesselt, um Luft ringend erreichten wir die Haltestelle Ottaviano S. Pietro. Und unser Spaziergand nahm folgenden Verlauf: 1.Metrostation Ottaviano S. Pietro, 2. Via Ottaviano,3. Piazza S. Pietro, 4. Basilica S. Pietro, 5. Cupula S.Pietro, 6. Musei Vaticani, 7. Sixtinische Kapelle, 8. Caste S.Angelo, 9. Ponte S. Angelo, 10. Palazzo di Giustizia, 11. Metro Lepanto

Pieta
Glaubten wir bis dato, dass wir die einzigen Touris um diese Zeit unterwegs zum Vatikan seien so wurden wir tief enttäuscht. Auf die Idee möglichst bald dran zu sein kamen offensichtlich viele. Wir schlenderten die Via Ottaviano S. Pietro entlang hoch zum Petersplatz um uns anständig in die Reihe der wartenden einzureihen. Es war eine lose Schlange die sich doch recht zügig zur Einlasskontrolle bewegte.
Petrus
Völlig sorglos legte ich meine Rucksack zum Durchleuchten aufs Band um dann von einem Rotlicht aufgeschreckt zu werden. Ich hätte ein „Big Knife“ in meinem Rucksack. Völlig verdutzt schaute ich in die Röhre und durchsuchte meinen Rucksack nach einem großen Messer.
Peterplatz
Ich habe alles ausgeleert und nichts sah nach einem Messer aus. Ein wiederholtes Durchleuchten brachte den Übeltäter endlich ans Tageslicht. Ganz versteckt in einer Seitentasche ruhte ein wunderschönes Vespermesser an das ich nicht mehr gedacht hatte, geschweige denn erinnerte. Ich möchte nicht wissen wie viele Touris mich mittlerweile verflucht haben bezüglich ihrer Verlängerung der Wartezeit.
Kuppel
Das schöne Messer durfte ich in einen Abfallkübel werfen um dann endlich Eintritt in den Petersdom zu bekommen. So, jetzt gehört mein schönes Messer dem Papst.
Endlich geschafft und ein schlechtes Gewissen obendrein! So hatte ich mir den Beginn meines Petersdombesuch nicht vorgestellt. Schwamm drüber und mit der Besichtigung los
legen war jetzt die Devise.
Vatikanischer Garten
Mann oh Mann, wo war ich denn da gelandet. So was Tolles, Schönes, Mächtiges und Eindruckvolles habe wir noch nicht gesehen. Jetzt war uns klar, weshalb alle in Rom diesen Dom besichtigen wollen.
Anubis
Und Betrieb war hier in an allen Ecken. Es wurden Messen für Besuchergruppen gelesen. Es gab Einzelveranstaltungen. Ein Geistlicher mit Bischofsmütze auf den Kopf wurde von drei Priestern zu seinem Altar begleitet. Wir kamen aus dem Staunen und Schauen nicht mehr raus. Und die Zahl der Besucher stieg mit zunehmender Zeit. Nun nahm ich Anlauf auf die Kuppel des Doms zu gelangen. Meine Frau wollte aufgrund der engen Treppe dieses Erlebnis nicht mitmachen. Auf jeden Fall nahm ich für den ersten Teil den Aufzug um dann die weiteren kleinen Treppen auf die Aussichtskuppel zu Fuß zu nehmen.
Adam
Dieser Aufstieg hat sich ebenfalls gelohnt. Ein wundervolles Panorama war der Lohn der Anstrengung. Und weil ich rechtzeitig dran war gab’s auch noch keine Warteschlange weder am Aufzug noch an der Treppe. Ein Foto nach dem anderen wurde geschossen.
Jesus der Hirte
Der Blick auf die Vatikanischen Gärten war ebenfalls super. Hier war im kleinsten Winkel Ordnung und Sauberkeit. Die Citta del Vatikano präsentierte sich von oben als kleines realisiertes Paradies.
Gaukler vorm Castel
Nach dem Abstieg schlossen wir den Besuch der Basilica San Pietro ab und gingen zum Sammelpunkt für die Besichtigung der Musei Vatikani. Wie hatten am Campingplatz Sondertickets für diesen Besuch gelöst. Die Sonderticketgruppe traf sich an einer bestimmten Stelle und wurde dann von einem Guide vorbei an der langen Warteschlange zum Eingang des Museums geführt. Dieses Campingplatzticket hat sich auch gelohnt. Irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte ich schon als ich an den wartenden Menschen vorbei geschleust wurde.
Castel  S. Angelo
Drinnen im Museum wurden wir wieder von Eindrücken erschlagen. Wenn wir nach dem Wegefahrplan uns richten, müssen wir alleine 7 km Fußweg zurück legen. Und dies in einem Museum. Und wenn man ehrlich ist, wir haben an der Oberfläche gekratzt mehr nicht. Allein für den Museumsbesuch sollte man eine Woche Zeit haben. Wir haben uns auf das Wichtigste konzentriert und natürlich gehörte dazu auch die Sixtinische Kapelle. Leider war in ihr Fotografierverbot.
Justizpalast
Aber diese Gemäldefülle von Michelangelo beeindruckt in jeder Hinsicht. Zufrieden mit einem langen Rundgang verließen wir das Museum um zum Castelo di Angelo aufzubrechen. Alles was jetzt noch kam war nur noch Zugabe. Es war nicht zu Toppen was wir bis jetzt gesehen haben. Auch die Engelsbrücke oder der mächtige Justizpalast konnten daran nichts mehr ändern. Kurz vor der Metrostation Lebano gönnten wir uns noch einen Crodino im Strassencafe um dann fertig aber glücklich die Heimfahrt anzutreten. Wir sind mittlerweile froh unseren Besuchsmarathon beenden zu können. Letztendlich haben wir uns in den vergangen 5 Tagen den Titel "Asphaltcowboys" erlaufen.